Großbaustelle: Im Norden Nürnbergs wird es richtig eng

29.7.2020, 06:00 Uhr
Die Schilder zeigen es: Ab 6. August ist die Durchfahrt durch den Bierweg gesperrt. Erst Ende des Monats soll die Straße dann wieder freigegeben werden.

© Timo Schickler, NNZ Die Schilder zeigen es: Ab 6. August ist die Durchfahrt durch den Bierweg gesperrt. Erst Ende des Monats soll die Straße dann wieder freigegeben werden.

Schon jahrelang steht die Ampel auf Rot. Seit die Mitarbeiter des Servicebetriebs Öffentlicher Raum die Straßenbefahrung im Jahr 2013 abgeschlossen haben. Dabei kontrolliert Sör alle fünf Jahre – oder manchmal auch nach sechs Jahren – alle Hauptverkehrsstraßen auf deren Zustand. Auf dieser Grundlage wird entschieden, in welcher Reihenfolge die Straßen saniert werden müssen.

Einteilung nach Ampel-Prinzip

„Wir gehen dabei nach dem Ampelprinzip vor“, erklärt Christian Vogel. Der Bürgermeister ist Erster Werkleiter des Servicebetriebs. „Grün ist okay, Gelb kommt zur Beobachtung. Und Rot heißt: Muss reagiert werden.“ Für den Bierweg gilt seit Jahren schon: Alarmstufe Rot. Zwar stehen die Ergebnisse für die Befahrung 2019 noch aus, doch schon jetzt zeigt sich: „Es wird mindestens so kritisch wie bei der letzten Befahrung sein.“ Deshalb nutzt Sör die Sommerferien, um die Straße in Ziegelstein zu sanieren.

Dafür ist der Bierweg, der die Äußere Bayreuther Straße auch mit dem Flughafen verbindet, mehrere Wochen nicht befahrbar. Ab 6. August wird er von der Kreuzung im Osten bis zur Hausnummer 113 komplett gesperrt. Auch die Einfallstraße, also die Äußere Bayreuther selbst, ist für mehrere Wochen nur einspurig. Ein Kraftakt.

Sanierung in drei Phasen

In der ersten Bauphase vom 1. bis zum 5. August wird die Baustelle eingerichtet und Sör erneuert bereits die erste Fahrbahn an der Äußeren Bayreuther Straße. Die Straße wird nördlich der Kreuzung stadtauswärts saniert. Außerdem finden Markierungsarbeiten statt. In dieser Phase ist es nicht möglich, stadteinwärts in die Thurn-und-Taxis-Straße abzubiegen. Eine Umleitung über den Nordostpark ist ausgeschildert.

In der zweiten Bauphase zwischen dem 6. und 15. August werden die stadtauswärtigen Fahrspuren der Einfallstraße saniert. Der Verkehr wird dann einspurig über die Gegenfahrbahn geführt. Ab dann ist sowohl die Ein- als auch die Ausfahrt der Thurn-und-Taxis-Straße gesperrt. Im dritten und längsten Bauabschnitt auf der Äußeren Bayreuther Straße finden vom 15. bis zum 28. August die Arbeiten an den Fahrbahnen stadteinwärts statt. Der Verkehr soll dann wieder einspurig in beide Richtungen fließen.

Etliche Risse und Flicken

Im Zuge der Baustelle hat Christian Vogel jede Menge Rückmeldungen von Anwohnern und auch denen bekommen, die die Straße täglich nutzen. „50 Prozent haben sich gefreut, dass jetzt etwas geschieht. Die andere Hälfte aber hat die Notwendigkeit der Maßnahmen auch infrage gestellt.“

Schon 2013 haben Straßen-Experten von Sör festgestellt, dass im Bierweg dringend Handlungsbedarf besteht (Grün: okay; Gelb: wird beobachtet).  

Schon 2013 haben Straßen-Experten von Sör festgestellt, dass im Bierweg dringend Handlungsbedarf besteht (Grün: okay; Gelb: wird beobachtet).   © Stadt Nürnberg, NNZ

Geantwortet hat Christian Vogel ihnen mit der Grafik, die die alte Befahrung von 2013 ergeben hat: Fast der gesamte östliche Teil des Bierwegs ist dort rot gefärbt. Außerdem hat der Erste Werkleiter von Sör Bilder gezeigt, die seine Mitarbeiter bei der Untersuchung Ende 2019 gemacht haben: Zu sehen sind Risse in den Straßen und bröckelnde Asphaltflicken. Und das, obwohl immerhin ein Teil der Strecke zwischen Heroldsberger Weg und Tannenbergstraße schon 2015 saniert worden ist. Damit aber auch die restlichen Abschnitte verkehrssicher bleiben, ist eine weitere Sanierung nötig. Zumal hier pausenlos auch Schwerlastverkehr entlangrauscht.

Bierweg soll robuster werden

Gerade deshalb soll der Bierweg robuster werden. „Der vorhandene Straßenaufbau wird wegen der Verkehrsbelastung verstärkt“, erklärt Christian Vogel. „Das soll durch das zusätzliche Aufbringen einer bituminösen Tragschicht erfolgen“, sagt er, „also einer zusätzlichen Schicht, auf die dann die Asphaltbinder- und die -deckschicht gebaut werden.“

Sowohl für den Berufs- als auch für den Busverkehr ist der Bierweg eine wichtige Verbindungsstraße. Auch deshalb finden die Arbeiten im Sommer statt. Durch die Totalsperre verkürzt Sör die Bauzeit. Schon im September soll der Bierweg von der Roten Liste gestrichen werden. Welche Straßen dann folgen müssen, will Christian Vogel im Herbst mitteilen, wenn die Straßenbefahrung 2019 ausgewertet ist.

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