Große Schleck-Auswahl am "Schnieglinger Plärrer"

2.9.2016, 08:09 Uhr
Große Schleck-Auswahl am

© Michael Matejka

Eine ganz normale, klassische Eisdiele zu führen, das war immer ihr Anliegen. Keine Hipster-Eisboutique mit viel Chi Chi. Statt den neuesten Trends nachzurennen, kommt es Oswald vor allem auf die Qualität an. "Es kommt nichts in die Theke, was mir nicht schmeckt", betont sie. Alle neuen Kreationen, wie zum Beispiel Salzkaramell oder Feigeneis, probiert die Chefin selbst. Nur ein kleines Löffelchen voll, versteht sich - schließlich gibt es insgesamt 38 Sorten. Nicht alle davon sind natürlich neu, denn auch hier sind, wie in den meisten Eisdielen, die Klassiker am gefragtesten: Vanille, Schoko, Erdbeere, Zitrone.

Veganes Eis, also ohne Laktose, gibt es aber schon lange im Angebot. Das Fruchteis ist per se schon immer ohne Milch. Und ein bisschen geht man natürlich auch mit den Wünschen der Zeit. Vanille, den Milchspeiseeis-Klassiker, hat das Campo deshalb seit einiger Zeit zusätzlich in der veganen Soja-Variante im Programm.

Bei den Zutaten geht Oswald keine Kompromisse ein. Für moderates Geld will sie die beste Qualität bieten. Die Erdbeeren kommen zum Beispiel aus der Region, einige Zutaten finden sich in der Qualität dagegen nur in Italien. Deshalb gibt es manche Kreationen auch nicht immer. Weil das Feigenmus in Italien gerade nicht erhältlich ist, legt auch das Feigeneis im Campo gerade eine Pause ein.

Die Kunden ficht das wenig an - schließlich gibt es noch reichlich andere Schleck-Auswahl. Bis zur Straße hinaus steht an den Sonntagen bei gutem Wetter die Schlange, erzählt Oswald. Dann muss es schnell gehen hinter der Theke. Dort waltet neben wechselnden Aushilfen eine den Stammkunden wohlbekannte Instanz: Robert Schäfer, Eiskonditor und sichtbare Seele des Ladens - denn die Chefin hält sich meistens lieber im Hintergrund. Seit fast zwei Jahrzehnten ist er der Eisfachmann im Campo. Seine Pappenheimer kennt er längst. "Manche müssen gar nichts mehr sagen, da weiß ich eh, was sie bekommen", sagt Schäfer lachend. Einige hätten auch schon an der Tür wild gestikuliert. Weil sie dieses eine Mal dann doch ausnahmsweise mal kein Spaghetti-Eis wollten.

Seit 1953 Jahren gibt es das Campo-Eis. Vor zehn Jahren verlagerte sich die Eisdiele von der Innenstadt nach Schniegling. "Ganz gemischt" sei das Publikum, sagt Oswald. Eine typische Wohngegend mit gut situierten und ganz normalen Leuten. Robert Schäfer kann mit jedem und weiß so manche Geschichte über seine Kunden. "Man bekommt hier schon viel mit", sagt Magdalena Oswald lachend. "Schnieglinger Plärrer" hat eine Stammkundin das Campo schon getauft, weil die Eisdiele eine kleine Drehscheibe im Viertel ist. An diesem Dienstagnachmittag herrscht spätsommerliche Trägheit am Schnieglinger Plärrer. An den Tischen im Hof löffelt ein älteres Pärchen seinen Eiscafé, zwei Männer genießen bei einem Eis das süße Nichtstun. Nur bei Emilian und Katharina herrscht Action.

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© Michael Matejka

Beliebtes Ziel

Die beiden Fünfjährigen, die mit ihren Müttern hergekommen sind, freuen sich auf ihr Eis. Nach dem Kindergarten ist das Campo ein beliebtes Ziel für Eltern und ihren Nachwuchs. Hier treffen sie ihre Freunde - und bekommen eigene Kinderkugeln. "Die sind einfach toll!", findet Katharinas Mutter, Nadja Engl. Wie Emilians Mutter, Ani Emtekin, kommt sie oft hierher.

Das sei einfach das Schöne daran, wenn man eine Eisdiele führt, sagt Magdalena Oswald: "Die Kunden sind immer gut gelaunt. Sie freuen sich ja darauf, hier etwas Süßes zu bekommen!" Und das gilt für Kleine wie für Große.

Mehr Informationen über das Campo-Eis in unserer Rubrik Essen und Trinken!

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