Immer noch lange Schlangen

Großer Andrang auf Booster-Impfung in Nürnberg: Die ersten warten schon morgens um sechs

23.11.2021, 15:16 Uhr
Noch immer sind die Schlangen vorm Impfzentrum in der Großreuther Straße morgens, wenn ohne Termin geimpft wird, lang.

© Stefan Hippel, NNZ Noch immer sind die Schlangen vorm Impfzentrum in der Großreuther Straße morgens, wenn ohne Termin geimpft wird, lang.

Seit acht Uhr früh steht Helene K. (Name geändert) in der Schlange vor dem Impfzentrum in der Großreuther Straße, zweieinhalb Stunden später sind immer noch gut 20 Menschen vor ihr dran. Ob es heute noch klappen wird? Die 70-Jährige hofft es. Gestern schon sei sie wieder heimgeschickt worden, weil die Kapazitäten nicht für alle reichten, x-mal habe sie vergeblich versucht, einen der begehrten Online-Termine zu bekommen. "Jetzt warte ich eben."

Ein 48-Jähriger, der ein Stück weiter vorne steht, ist bereits seit 7.30 Uhr da. Vergangene Woche habe er wieder gehen müssen, weil der Abstand zu seiner Zweitimpfung noch zu kurz war, jetzt müsste es passen. Über das Impfzentrum habe er versucht, sich daheim in Eckental anzumelden, "doch Termine gab es erst Ende Januar".

So weit im Voraus kann man in Nürnberg derzeit nicht reservieren. Immer donnerstags werden die Termine für die kommende Woche nach und nach freigeschaltet. Doch Maria T. (Name geändert) kam vor ein paar Tagen nicht zum Zug, obwohl sie es alle halbe Stunde versucht habe, wie die 47-Jährige erzählt. Deshalb reiht auch sie sich geduldig in die Schlange ein. "Ich möchte das so schnell wie möglich hinter mich bringen."


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Wie sie warten die meisten auf ihre Auffrischungsimpfung, mit der dritten Spritze fühlen sich viele angesichts der steigenden Zahlen sicherer. Schon um sechs Uhr früh seien die ersten dagewesen, erzählt Miroslav Stojakovic vom Sicherheitsdienst. Er versucht, die Wartenden in geordnete Bahnen zu lenken, und informiert rechtzeitig, wenn sich das Ausharren nicht mehr lohnt. "Die meisten haben zum Glück Verständnis dafür", sagt der 47-Jährige. "Geschimpft wird aber trotzdem." Eigentlich müssten die Impfzentren derzeit rund um die Uhr geöffnet sein, findet Stojakovic.

Daran denkt die Stadt aktuell zwar nicht, aber das Angebot soll Schritt für Schritt ausgebaut werden, wie der Sprecher der Impfzentren, Markus Hack, verspricht. Gerade erst wurden die Kapazitäten von 3000 auf 6000 Impfungen pro Woche verdoppelt, geimpft wird in den beiden Zentren am Plärrer und in der Großreuther Straße montags bis samstags von 9 bis 18 Uhr. Ab dem 6. Dezember, wenn die Stadt in der Innenstadt eine weitere Impfstelle eröffnen will, sollen 9000 Impfungen pro Woche möglich sein. Ab 15. Dezember werden die Kapazitäten laut Hack auf 12.000 Impfungen pro Woche aufgestockt. Wichtig dabei: Geimpft wird grundsätzlich nur mit Termin, die Plätze werden immer donnerstags für die kommende Woche freigeschaltet. Sie können online über das bayerische Impfportal gebucht werden.


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In den kommenden Tagen will die Stadt zudem eine Hotline für eine telefonische Reservierung freischalten. Nur in der alten Kfz-Zulassung in der Großreuther Straße sind montags bis samstags jeweils von 9 bis 11 Uhr Impfungen ohne Anmeldung möglich, mit der entsprechenden Wartezeit. Helmut B. (Name geändert) ist schon zum vierten Mal da und hofft, dass es heute klappt. "Ansonsten würde ich auch übernachten."

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