Großprojekte in Nürnberg: So ist der Stand bei Quelle, Ikea und City Point

24.6.2020, 05:55 Uhr
Auch bei dem geplanten Ikea-Neubau an der Regensburger Straße herrscht Ruhe. Konkrete Neuigkeiten gebe es nicht, so Chantal Gilsdorf, Kommunikationsleiterin des schwedischen Möbelriesen.

© PR Auch bei dem geplanten Ikea-Neubau an der Regensburger Straße herrscht Ruhe. Konkrete Neuigkeiten gebe es nicht, so Chantal Gilsdorf, Kommunikationsleiterin des schwedischen Möbelriesen.

Das Quelle-Versandzenturm, das unter den Namen "The Q" firmiert, wird in den nächsten Jahren zu Wohnungen und Büros umgebaut. Nachdem im Oktober 2019 der Mietvertrag für das neue Behördenzentrum vom Immobilienentwickler Gerchgroup und der Stadt Nürnberg unterzeichnet wurde, konnte in den letzten Monaten der Bauantrag auf Basis der Planung des Kölner Architekturbüros Kister, Scheithauer, Gross aufgestellt werden, teilte das Unternehmen mit.

Laut Baureferent Daniel Ulrich "sieht das alles erst mal sehr gut aus und es liegt alles im Zeitplan". Die Stadt Nürnberg wird auf rund 42.000 Quadratmetern mit dem Jugendamt, dem Sozialamt, und dem Amt für Digitalisierung und IT einziehen. Schon am 17. August 2018, nur wenige Wochen nach Ankauf der Liegenschaft, wurde ein städtebaulicher Vertrag mit der Stadt Nürnberg abgeschlossen. Der jetzt eingereichte Bauantrag umfasst zunächst das Teilprojekt für das neue Behördenzentrum an der Fürther Straße.

Lage wird nach Karstadt-Aus sondiert

Die Anträge für die anderen Bauteile des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes werden im weiteren Projektverlauf eingereicht. Das Behördenzentrum soll 2024 von der Stadt Nürnberg bezogen werden. Die Immobilie hat eine Nutzfläche von insgesamt rund 250.000 Quadratmetern. Handelsflächen werden nur auf etwas über 18.000 Quadratmetern entstehen. Beim City Point, der durch ein Hotel ersetzt werden soll, zieht sich das Verfahren. Einige Mieter wollen nicht ausziehen, obwohl die Abrissarbeiten schon begonnen wurden. "Wir sprechen regelmäßig mit den Unternehmen", heißt es dazu von Development Partner, das Düsseldorfer Unternehmen hat den City Point vor drei Jahren übernommen.

Neben dem Hotel soll im "Altstadt Karree", das anstelle des City Points entstehen soll, auch Platz für Händler sein. Wie berichtet will hier etwa der Online-Händler Zalando auf rund 1600 Quadratmetern Fläche einen Outlet-Store eröffnen. Ob sich an den Plänen durch Corona oder das drohende Aus für Karstadt etwas geändert hat? "Wir schauen genau, wie sich die Lage entwickelt", so der Projektleiter. Klar ist aber: "Das ist ein zentraler Innenstadt-Standort, der durchaus seine Qualitäten hat."

Auch bei dem geplanten Ikea-Neubau an der Regensburger Straße herrscht Ruhe. Konkrete Neuigkeiten gebe es nicht, so Chantal Gilsdorf, Kommunikationsleiterin des schwedischen Möbelriesen. Geplant sei weiter eine Kombination aus einem etwas kleineren Einrichtungshaus mit zusätzlichen Lagerflächen, um Online-Bestellungen schnell in der Region auszuliefern.

Handel bekennt sich zu Nürnberg

"Grundsätzlich ist es so, dass wir uns mit unseren künftigen neuen Store-Formaten insbesondere auf Innenstadtlagen fokussieren werden. Den Start machen dabei zunächst neue Standorte in Berlin", sagt Gilsdorf. "Weitere deutsche Großstädte werden folgen, eine konkrete Reihenfolge steht aktuell noch nicht fest." Dagegen scheinen Abriss und Neubau des Kaufhofs am Aufseßplatz auf einem guten Weg, obwohl man wenig sieht. "Edeka entwickelt sich prächtig, da sprechen wir über sehr gute Konzepte mit Wohnen, Kita und Edeka, mit städtebaulichen Akzenten und ganz neuen Ansätzen", so Ulrich. Der Eigentümer habe wohl Gefallen an dem Standort gefunden. Die Immobilie steht seit 2012 leer.

Edeka hatte im Herbst vergangenen Jahres verkündet, dass sich die Unternehmensgruppe mit dem Immobilienunternehmen Ten Brinke zusammengetan hat und einen neuen Anlauf für die Bebauung unternimmt. "Wir halten nach wie vor an dem Vorhaben Aufseßplatz fest", so eine Edeka-Sprecherin. Im Jahr 2023, so die Planung, soll das Projekt fertig sein. Zwar kein ganz großes, aber dennoch ein beachtliches Projekt setzt derweil Breuninger ganz in der Nähe zum Karstadt an der Karolinenstraße um. Die rund 11.000 Quadratmeter Verkaufsfläche werden bis zum September neu gestaltet. Das Haus bleibt während der Baumaßnahmen weiter geöffnet, heißt es in einer Mitteilung.

Die Neugestaltung sei eine strategische Entscheidung, so Breuninger-Chef Holger Blecker: "Nürnberg ist für uns ein wichtiger Standort, wir fühlen uns hier sehr wohl und sind heimisch geworden." Das Unternehmen glaube auch in herausfordernden Zeiten wie diesen fest an den stationären Handel – die logische Konsequenz sei, dem Haus in Nürnberg ein hochwertiges Update zu verschaffen.


Verpassen Sie keine Nachricht mehr! In unserem neuen täglichen Newsletter "Mittags um 12 - Zeit für die Region" erfahren Sie alles Wichtige über unsere Region. Hier kostenlos bestellen. Montags bis freitags um 12 Uhr in Ihrem Mailpostfach.

Mit unserem E-Paper-Aktionsangebot erhalten Sie die wichtigsten News im Zeitungs-Format direkt nach Hause: Einen Monat lesen für nur 99 Cent! Hier gelangen Sie direkt zum Angebot.

Verwandte Themen


6 Kommentare