Zunächst Ruhe, dann Jubel

Grünen-Wahlparty in Nürnberg: "Geschichte geschrieben"

26.9.2021, 21:16 Uhr
Tessa Ganserer (rechts) und Sascha Müller (im blauen Hemd) bei der Grünen-Wahlparty.

© Max Söllner Tessa Ganserer (rechts) und Sascha Müller (im blauen Hemd) bei der Grünen-Wahlparty.

Gegen 17.30 Uhr, eine halbe Stunde vor den ersten Prognosen, ist der Saal im "Korn‘s" schon gut gefüllt. Es sprechen die beiden Grünen-Kreisvorsitzenden Gisbert von Eyb und Xenia Mohr, die auf den Wahlkampf zurückblicken. "Unheimlich dicht und unheimlich erfolgreich" seien laut Mohr die 40 Infostände gewesen. "Regelrecht aggressiv" seien dagegen rund 200 Plakate beschädigt worden, findet von Eyb.

Ganserer öffnet Sekt. Als um 18 Uhr die ersten Prognosen per Beamer an die Wand geworfen werden, bleibt es auf der Grünen-Wahlparty dagegen zunächst ruhig, denn der Balken stoppt bei etwa 15 Prozent. Erst als wenig später eingeblendet wird, dass sowohl Jamaika als auch ein Ampelbündnis rechnerisch möglich wären, brandet Jubel auf. Und noch einmal etwas später ist es Tessa Ganserer, die eine der ersten Sektflaschen öffnet und Sascha Müller zuprostet.

Ganserer ist Direktkandidatin im Wahlkreis Nürnberg-Nord, Müller hingegen im Süden, wozu auch Schwabach zählt. "Ja, wir haben uns am Anfang ein bisschen mehr gewünscht", sagt er im Anschluss in einer kurzen Rede. Ganserer dagegen betont: "Der Wahlabend ist noch lang."

Nürnberg: Zwei grüne Bundestagsabgeordnete

Trotzdem gehen beide schon kurz nach 18 Uhr davon aus, dass sie zukünftig dem deutschen Bundestag angehören werden – und das nicht zu Unrecht: Ganserer tritt auf Landeslistenplatz 13 an, Müller sogar auf dem sechsten. "Wir haben das erste Mal seit über 30 Jahren wieder zwei grüne Bundestagsabgeordnete in Nürnberg", glaubt auch von Eyb.

Ganserer, die Transfrau ist, freut sich zudem, dass bundesweit wohl gleich zwei Transpersonen in den Bundestag einziehen werden. Sie spricht von einem "deutlichen Zeichen", und dass damit "Geschichte geschrieben" werde.

"Es wird eine Regierung geben jenseits der GroKo und mit Beteiligung der Grünen", sagt Müller. Er sehe in dem Ergebnis einen "klaren Auftrag", mitzugestalten. Zunächst aber meint auch er: "Der Wahlabend ist noch lang."

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