Hier entsteht ein neues Wohnviertel im Nürnberger Norden

3.2.2020, 05:53 Uhr
Hier entsteht ein neues Wohnviertel im Nürnberger Norden

© Modellbild: Auer Weber Architekten/PR

Es war im Jahr 2015, als die ersten Überlegungen für ein neues Nordstadt-Wohnviertel in der Avenariusstraße konkret wurden. Die Joseph-Stiftung ließ damals das insgesamt ein 11.300 Quadratmeter großes Gewerbegrundstück entlang der Avenarius-, Rollner- und Diltheystraße überplanen. Ein Architektenwettbewerb wurde in Absprache mit der Stadt ausgelobt, den am Ende das Büro "Auer Weber Architekten" mit Sitz in München gewann.


Neubau im Nürnberger Norden: Wohnanlage muss weichen


Der "Wohnpark Avenariusstraße" sah über 160 Wohnungen vor, die in zwei Bauabschnitten errichtet und auf mehrere drei- bis fünfgeschossige Gebäude mit Flach- oder Pultdächern verteilt werden. Bei der Umwandlung der Gewerbefläche in ein Wohngebiet sollte das Grün eine wichtige Rolle spielen. Neben einem zentralen Quartiersplatz sind mehrere kleine Höfe mit gezielter Bepflanzung vorgesehen.

25 bis 30 Millionen Euro hat die Joseph-Stiftung anfangs für das Projekt veranschlagt. Nach dem klaren "Ja" von Verwaltung und Stadträten Ende 2015 wurde der Sommer 2017 für den Baubeginn angepeilt. Doch dann kam Sand ins Getriebe, was vor allem mit der Verfügbarkeit der Gewerbegrundstücke zu tun hatte. Der Wunsch, dass die Verhandlungen zügig verlaufen, wurde nicht erfüllt – und das hatte Konsequenzen.

Damit sich das Wohnbauprojekt nicht immer weiter verzögert, entschied sich die Stadt für ein geteiltes Verfahren. Unter dem Etikett Bebauungsplan Nr. 4637 A "Avenariusstraße Ost" hat man Teil 1 mit den verfügbaren Grundstücken vorgezogen. Vorgesehen sind darin 71 Wohnungen in vier Baukörpern, die – wie ursprünglich geplant – mit viel Grün umgeben sind.

Sozialwohnungen werden verlagert

Der Stadtplanungsausschuss hat das Vorhaben jüngst einstimmig beschlossen. Laut Baureferent Daniel Ulrich gab es zur Verkleinerung der Baupläne keine Alternative, "weil ein Betrieb bleiben will". Dabei handele es sich um eine Schlosserei, der Verkauf der restlichen Grundstücke sei derweil "geklärt".

Bei den Ein- bis Vier-Zimmer-Wohnungen handelt es sich komplett um freifinanzierten Wohnraum. Die vorgeschriebenen 30 Prozent sozial geförderten Wohnungsbau integriert die Joseph-Stiftung zwei Ecken weiter in den Neubaukomplex mit 66 Wohneinheiten in der Friedenstraße, wo heuer der Abriss der alten Häuser geplant ist. Die Stadt hat mit dem kirchlichen Träger auch die Sicherung von 2000 Quadratmetern Grün auf dem insgesamt 0,9 Hektar großen Areal abgestimmt, so Ulrich. In einem Städtebaulichen Vertrag werde außerdem verankert, dass Ablösegelder für die Sanierung der Hegel-Schule verwendet werden.

Die ursprünglich vorgesehene Kindertagesstätte soll im zweiten Bauabschnitt entstehen. Wobei völlig offen ist, wann das sein wird. Grünen-Stadträtin Monika Krannich-Pöhler hat für das Areal die Nutzung für gemeinschaftliches Wohnen angemahnt.

Direkt neben dem Wohnbauprojekt wird, wie berichtet, das Studentenwohnheim an der Avenariusstraße abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. Hier wird auf alle Fälle eine Kita entstehen.

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