Hier schmeckt’s wie in St. Louis und Memphis

27.4.2013, 00:00 Uhr
Hier schmeckt’s wie  in St. Louis und Memphis

© Horst Linke

Dort hat Falk Norris die letzten sechs seines 20 Jahre dauernden USA-Aufenthalts gelebt, in der Hotellerie und Spitzengastronomie gearbeitet und nach und nach das Handwerk gelernt, mit dem er jetzt, zurück in der Heimat, einen Neuanfang wagt. „Die echten Smokehouses drüben sind zum Beispiel einfach in Tankstellen integriert“, erzählt er. „Wir möchten hier mit dem Garagenfeeling so authentisch wie möglich bleiben.“ So sieht das Boogie’s, das sich versteckt in einem Hinterhof in einem Backsteingebäude befindet, auch innen eher aus wie das, was man hierzulande unter einem Imbiss verstehen würde.

Wer das Boogie’s betritt und sich auskennt, der stapft nicht an den nächsten freien Tisch, sondern wartet vorne am kleinen Tresen. Über dem ist die große Schiefertafel angebracht, auf der steht, was für den Geruch verantwortlich ist, der einem sofort das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt: Fleisch. Als Ribs (ganze Seite inkl. zwei Beilagen 12,95 Euro), als Sandwich mit beispielsweise „Pulled Pork“, die „G’rupfte Sau“ für 6,35 Euro, „Beef Brisket“ (Rinderbrust) für 7,25 Euro oder „Pastrami“, Mastochsenbrust, eine Delikatesse, die hierzulande kaum bekannt ist, für 7,95 Euro. Je fast 200 Gramm Fleisch, dazu die Beilagen – „Pit-baked beans“ (Räucherbohnen), „Kentucky Cole Slaw“ und „Potatoe Salad“ (Kraut- und Kartoffelsalat) oder „Apple Sauce“ (Apfelmus), alles nach eigenem Rezept.

Wer meint, davon nicht satt zu werden, der nimmt die Combo: „Ganze Seite Ribs + ¼ Pfund Fleisch deiner Wahl inkl. 2 Beilagen“ für 15,95 Euro. Dazu stehen auf den Tischen, die innen 22 und im Außenbereich rund 36 hungrigen Mägen Platz bieten, drei typisch amerikanische BBQ-Soßen bereit, die „nichts mit diesem flüssigchemischen Rauch zu tun haben, wie man es von gewissen Fertigprodukten kennt“.

Mit den Soßen nähern wir uns langsam dem Herzstück des Boogie’s. Typisch amerikanisch, das heißt „Voodoo Sauce“ („auf einer Schärfe-Skala von eins bis zehn würde ich der mal eine sieben geben“) und, fruchtig-rauchig, der „Pineapple Express“ mit Ananas, beide jeweils auf Tomaten-Basis. Die dritte ist der „Mississippi Mud“, das „Stiefkind“ auf Essigbasis. Fest steht: Alle kommen extra.

Im Hinterhof steht beim Boogie’s ein riesiger Räucherofen. Zwischen 4 und 24 Stunden wird das Fleisch hier auf um sich selbst drehenden Rosten über Kirsch- und Apfelholz geräuchert. Bei maximal 105 Grad. „Low and slow“ ist die Devise des Original Memphis Style BBQ. „Für alle Leute, aber vor allem diejenigen, die gerne Neues ausprobieren”, sagt Falk Norris. Und probiert man’s aus, dann kommt man immer wieder. Um sich den „Brown Bag Lunch“, das Mittagessen, zu holen, eine Grundlage für den Samstagabend zu schaffen oder einfach den spontanen Fleischhunger zu stillen. Was übrigens mit dem Bierdurst nicht klappen wird: Alkohol gibt’s hier keinen. Auch nicht in der braunen Tüte. Aber dort hinein soll ja auch das Fleisch.

Mehr Informationen über das Boogie’s BBQ- Smokehouse in unserer Rubrik Essen und Trinken!

Verwandte Themen


Keine Kommentare