Wagen gerät in Brand

Horror-Unfall auf dem Frankenschnellweg: 21-Jähriger kracht mit Auto in Lkw-Anhänger und stirbt

Tobi Lang

Redakteur

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9.5.2023, 11:48 Uhr
Der 21-jährige fuhr mit seinem Auto auf einen geparkten Lkw-Anhänger auf. Der BMW schob sich nahezu vollständig unter den Anhänger.

© ToMa Der 21-jährige fuhr mit seinem Auto auf einen geparkten Lkw-Anhänger auf. Der BMW schob sich nahezu vollständig unter den Anhänger.

Allein die Bilder lassen erahnen, wie heftig der Aufprall gewesen sein muss. Von der Front eines BMW blieb kaum etwas übrig, der Wagen ist komplett demoliert. Überall klebt schwarzer Ruß, nachdem zwei Fahrzeuge in Flammen aufgingen. Hier, auf dem Frankenschnellweg im Süden Nürnbergs, verlor ein junger Mann kurz vor Mitternacht am Montag sein Leben. Er prallte mit seinem Auto auf einen Laster-Anhänger, der auf dem Seitenstreifen abgestellt war. Wegen der Wucht, mit der der BMW in das Gespann krachte, geht die Polizei davon aus, dass der 21-Jährige mit hohem Tempo unterwegs war. Er war mitten in der Nacht allein in dem Wagen, andere Verkehrsteilnehmer kamen nicht zu Schaden.

Ein Großaufgebot an Feuerwehr und Rettungskräften eilte an den Frankenschnellweg. Der Fahrer des BMW konnte aber nur noch tot geborgen werden, teilte die Polizei am frühen Dienstagmorgen mit. Retter der nahegelegenen Hafenwache der Feuerwehr begannen die Fahrzeuge zu löschen, die noch brannten. Doch trotz der schnellen Bergung habe ein Notarzt den Mann nicht mehr retten können, heißt es in einer Pressemitteilung.

Erfahrene Retter von Szenario erschüttert

Wie es zu dem Unfall kommen konnte, ist noch unklar. Der Fahrer des Gespanns stand offenbar auf dem Seitenstreifen, um dort eine Ruhepause einzulegen. Er blieb trotz des Aufpralls unverletzt. Ob er dort halten durfte, ist derzeit noch unklar. "Das hat natürlich bei den Ermittlern zunächst auch für Fragezeichen gesorgt", sagt Polizeisprecher Michael Konrad am Tag danach, der aber auch davon ausgeht, dass der parkende Anhänger "nicht unfallursächlich" gewesen sei. Im Fokus stehe, warum der Mann auf dem recht breiten Seitenstreifen unterwegs war - und wie er den Auflieger übersehen konnte. "Wir gehen aber zunächst von einem Unfallgeschehen aus." Hinweise darauf, dass der 21-Jährigen bewusst in den Anhänger gesteuert habe, gebe es nicht.

Noch in der Nacht wurde von der Staatsanwaltschaft ein Gutachter an den Frankenschnellweg beordert. Er soll den genauen Hergang rekonstruieren. Das Wrack des völlig zerstörten BMW wurde sichergestellt, außerdem seien erste Zeugen befragt worden, teilt die Polizei mit. Der Brand, sagt die Feuerwehr, sei wohl im Motorraum des Wagens ausgebrochen und habe sich von dort ausgebreitet.

Auch für erfahrene Retter ist der Unfall ein Schock. Zunächst sei unklar gewesen, wie viele Menschen sich in dem Wrack befanden. Nach einer Kontrolle sei man sich jedoch sicher gewesen, dass lediglich ein Fahrer im Inneren sei, teilt die Feuerwehr mit. Zunächst musste aber auch der Laster-Anhänger mit einem Feuerwehrkran in die Höhe gehoben werden, der Wagen wurde mit einer Motorseilwinde unter dem tonnenschweren Gefährt hervorgezogen. Erst dann habe man genauer nachsehen können, heißt es in einer Pressemitteilung.

Die Feuerwehr spricht von einem "stark belastenden Einsatz", der von den Rettern alles abverlangte. Auch mental. Deshalb wurde durch die Einsatzleitung die sogenannte Psychosoziale Notfallversorgung für Einsatzkräfte (PSNV-E) alarmiert. Hier können und konnten Einsatzkräfte die Vorfälle mit Gesprächen aufarbeiten lassen. Erst gegen 3 Uhr nachts konnten die gut 35 Kräfte der Feuerwehr wieder einrücken.

Der Frankenschnellweg blieb in der Nacht gesperrt. Erst am frühen Morgen konnte er endgültig wieder freigegeben werden. Die Ermittlungen der Polizei laufen weiter.


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