Ansturm auf "Orca Brau"

Impfaktion mit Gratis-Bier: 300 Menschen in Nürnberger Brauerei geboostert

4.12.2021, 19:58 Uhr
Brauer und Mitbegründer Felix vom Endt (zweiter von links) zusammen mit Helfern und den Ärzten Peter Hessler (ganz rechts) und Johannes Sauer (zweiter von rechts).

© orca brau Brauer und Mitbegründer Felix vom Endt (zweiter von links) zusammen mit Helfern und den Ärzten Peter Hessler (ganz rechts) und Johannes Sauer (zweiter von rechts).

Ankommen, Ärmel hochkrempeln, Spritze kassieren, Bier abholen und wieder gehen. Ein solches unkompliziertes Impfangebot ermöglichen, ohne lange in der Schlange zu stehen und am Ende dann doch frustriert nach Hause zu gehen, weil der Impfstoff alle ist. Das dachte sich Felix vom Endt, Mitbegründer der Brauerei "orca brau" zusammen mit den beiden Ärzten Johannes Sauer und Peter Hessler. Gemeinsam haben sie daher eine Impfaktion ins Leben gerufen und innerhalb von sechs Stunden insgesamt 300 Impfwilligen zur Booster-Impfung verholfen.

"Es war einfach nur schön", lautet das Fazit vom Brauer Felix vom Endt, der am Samstagabend noch hörbar beschäftigt war, die ganzen Eindrücke von der Impfaktion zu verarbeiten. "Wir haben einfach von zehn bis 16 Uhr durchgehend geimpft." Dabei sei alles reibungslos verlaufen. Über den Online-Shop der der Brauerei konnten sich die Impfwilligen ganz einfach einen Termin für einen bestimmten Slot buchen. "Die Termine waren innerhalb von 24 Stunden weg und es sind auch alle gekommen, die sich angemeldet haben", berichtet der Brauer begeistert.

Ärzte sind auch Biersommeliers

Ideengeber war der Radiologe Johannes Sauer vom Klinikum Nürnberg. Er und sein Hausarzt Peter Hessler aus Fürth haben neben dem medizinischen Beruf noch weitere Gemeinsamkeiten. Sie sind Hobby-Brauer und zudem offizielle Biersommeliers. Das Team vom "orca brau" musste nicht lange überlegen. "Die beiden sind einfach coole Persönlichkeiten. Wir von der Brauerei fanden die Idee einfach gut und wollten unterstützen."

Über die Praxis von Peter Hessler lief die Beschaffung des Impfstoffs. "Der muss nun morgen noch einige Stunden die ganzen Impfungen in die Datenbank einpflegen - und das, obwohl in der Praxis momentan schon landunter ist", sagt Felix vom Endt. Er ist einfach begeistert, dass die beiden Ärzte ihre Freizeit am Wochenende opfern, um die Impfungen weiter voran zu treiben. "Die Leute waren auch unglaublich dankbar und glücklich, dass sie am Wochenende so unkompliziert zu einer Impfung gekommen sind. Das haben die beiden Ärzte auch gespürt."

Bier steht für "Geselligkeit"

Für jede Person, die sich am Samstag in der Brauerei hat impfen lassen, gab es auch ein Weizen (zum Mitnehmen) gratis. "Wir haben das Bier schon etwas länger im Sortiment und den Namen 'Geselligkeit' gegeben. Denn es kann erst wieder gesellig zugehen, wenn wir alle geimpft sind", erklärt der Brauerei-Chef.

Dem Brauerei-Team war es vor allem wichtig ein Zeichen zu setzen, dass es möglich ist ein niedrigschwelliges Impfangebot zu schaffen - auch wenn das natürlich Extraarbeit für alle Beteiligten bedeutet. Felix vom Endt erhofft sich daher Nachahmer der Aktion. "Wir haben hier in Franken die höchste Brauereidichte. Wie verrückt und cool wäre das denn, wenn die alle eine solche Impfaktion starten würden", scherzt er am Telefon.

Unter den 300 Leuten am Samstag waren nicht nur Freunde und Stammkunden der Brauerei, auch viel andere Personen sind gekommen und haben dann natürlich auch ein wenig Bier mitgenommen. "In erster Linie haben wird das aber gemacht, weil wir einfach helfen wollen." Aus diesem Grund plant die Brauerei zusammen mit den beiden Ärzten aller Voraussicht nach im Januar eine weitere Impfaktion zu starten.

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