In der Norikus-Bucht kann man bedenkenlos planschen

20.8.2016, 19:35 Uhr
In der Norikus-Bucht kann man bedenkenlos planschen

© Stefan Hippel

Noch sieht das Areal am Südufer des Wöhrder Sees eindeutig nach Baustelle aus. Baumaterial lagert seitlich auf dem Gelände, einige Areale sind abgesperrt, so richtig einladend wirkt das Ganze auf den ersten Blick nicht. Doch wer seine Decke auf der blanken Erde möglichst nah am Wasser ausbreitet, hat die noch etwas unwirtliche Szenerie im Rücken schnell vergessen, beim Blick über den See kommen sogar leichte Urlaubsgefühle auf.

So etwas habe Nürnberg noch gefehlt, schwärmt eine Besucherin. Stand-up-Paddler nutzen die Bucht als neues Sportrevier, andere genießen die Abkühlung im Wasser. Und das können sie in aller Regel auch unbesorgt tun, sagt Klaus Winkelmair vom Wasserwirtschaftsamt. "Wenn es trocken ist, ist das Wasser aus hygienischer Sicht völlig in Ordnung."

Seit 2013 hat die Behörde die Wasserqualität im Wöhrder See regelmäßig überprüft. Die insgesamt 16 Messungen hätten ein klares Bild ergeben, betont Winkelmair. "Die Werte der entsprechenden EU-Richtlinie werden an trockenen Tagen eingehalten." Vorsicht sei allerdings nach Regenfällen geboten, so der stellvertretende Amtsleiter.

Der Grund: Nach starken Niederschlägen kann Wasser aus der Kanalisation überlaufen. Das kommt laut Winkelmair zwar nur alle zwei bis drei Jahre vor, häufiger aber könne durch die Niederschläge Unrat wie etwa Hundekot in die Pegnitz und damit in die Bucht geschwemmt werden. Dann müssen zumindest Familien mit Kindern vorsichtig sein, denn die Kleinen sollten das Wasser nicht schlucken. Nach drei trockenen Tagen sei das Baden aber wieder komplett unproblematisch, so Winkelmair.

Steinfilter hilft bei der Reinigung

Einmal am Tag wird das Wasser in der Bucht ohnehin erneuert. Für eine zusätzliche Reinigung sorgt ein Steinfilter, der noch mit Schilfmatten bepflanzt wird. Außerdem kann der Zulauf bei Bedarf sogar gestoppt werden, damit das Wasser sauber bleibt. Das bislang unwirtliche Ambiente wird auch noch aufgewertet. Schon im Herbst will der Servicebetrieb Öffentlicher Raum (Sör) mit den Arbeiten an der Außenanlage beginnen. Eine umweltpädagogische Station ist ebenso geplant wie ein Wasserspielplatz samt Bewegungspark. Außerdem wird Sör Wege und Plätze neu gestalten.

Einige wenige Bäume, nämlich vier, müssen laut Sör-Sprecherin Ulrike Goeken-Haidl weichen, sieben werden verpflanzt, 37 Bäume aber neu gesetzt, sie sollen auch auf der "Badewiese" Schatten spenden. Außerdem entsteht mit Mitteln der Stiftung "Bäume für Nürnberg" ein "Stifterhain" mit 50 neuen Pflanzen.

Im September wird Sör die weiteren Pläne dem Werkausschuss präsentieren. Bleiben die Arbeiten im Zeitplan, soll der neue Park im Frühjahr 2018 eröffnet werden. Dann wird es auch mehr Bänke und Abfalleimer geben. Bislang sorgt das Wasserwirtschaftsamt dafür, dass das Areal zweimal pro Woche gereinigt wird.

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