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Inzidenz unter 100: Das machen die Nürnberger Fitnessstudios

27.5.2021, 05:55 Uhr
Eine Mitarbeiterin der Fitlounge des Post SV bereitet alles für die anstehende Wiedereröffnung des Fitnessstudios vor. 

© Michael Matejka, NNZ Eine Mitarbeiterin der Fitlounge des Post SV bereitet alles für die anstehende Wiedereröffnung des Fitnessstudios vor. 

Noch mischt sich die Erleichterung der Nürnberger Fitnessstudio-Betreiber mit Sorge. Zwar lag die Inzidenz in der Stadt am Mittwoch den sechsten Tag in Folge unter 100, aber eben nur sehr knapp. Damit könnte auch die Freude der Fitnessstudiomitarbeiter über die nun mögliche Wiedereröffnung ein jähes Ende finden.

Donnerstag öffnen die Studios

Dennoch soll es erstmal schnellstmöglich losgehen. Ab Donnerstag soll wieder Training in vielen Nürnberger Studios möglich sein, unter anderem bei McFit. Trotz der weiter anhaltenden Unsicherheit merke man deutlich, "dass es sehr viele Menschen kaum erwarten können, ins Studio zurückzukehren", erklärt Pierre Geisensetter, Kommunikationsleiter der RSG Group.

Zugang gibt es vorerst nur für Geimpfte, Genesene und Getestete mit einem weniger als 24 Stunden alten PCR- oder Schnelltest. Einige Studios ermöglichen zudem, einen Schnelltest mitzubringen und vor Ort unter Aufsicht des Personals durchzuführen. So wollen beispielsweise McFit oder Alex Sportcentrum am Kohlenhof ihren Kunden den Zutritt erleichtern.

Hinzu kommen strenge Hygieneregeln. So muss im Studio eine FFP2-Maske getragen werden, nur zum Duschen und an den Geräten darf man sie ablegen. "Wir haben an anderen Standorten wie Erlangen, wo die Öffnung schon möglich war, gesehen, dass sich das Hygienekonzept gut umsetzen lässt", berichtet Markus Giegold, Geschäftsführer von FitStar.

Geringes Risiko

Auch die Zugangsbeschränkungen bereiten ihm keine Sorgen. Traditionell sei im Sommer und den Ferien weniger los, es sei unwahrscheinlich, dass das Nürnberger Studio überlaufen sein könnte.

Ähnliche Erfahrungen hat auch die Kette FitX gemacht. Wiedereröffnungen wie beispielsweise in München hätten gezeigt, dass die Kunden sich an die Regeln halten würden, sagt Pressereferentin Maike Blankenstein. Mit einem Modellprojekt in Essen will die Firma zudem zeigen, dass das Ansteckungsrisiko in Fitnessstudios bei entsprechender Lüftungsanlage kaum höher sei als im Freien.

Stattdessen haben einige Studios mit einem anderen Problem zu tun: Über die fast sieben Monate dauernde Schließung mussten viele geringfügig beschäftigtes Personal entlassen oder Mitarbeiter in die Kurzarbeit schicken. "Ein bisschen ein Problem ist es schon", gibt Alex Awdijan, Chef von Alex Sportcentrum, zu. Zumindest einige neue Mitarbeiter muss er einstellen. "Aber wir haben schon mit unseren jungen Leuten gesprochen, die machen das wieder."

Hier sind diejenigen Studios im Vorteil, die wie die Fitlounge des Nürnberger Post SV ein eigenes Outdoor-Angebot und damit auch Personal haben. Allerdings werde man das große Studio noch mit etwas eingeschränkten Zeiten öffnen, berichtet Anna Wellein, und erst einmal abwarten, wie sich die Lage weiter entwickle. Geschlossen bleiben, bis die Inzidenz sicher unter 100 bleibt, sei aber keine Option. Man wolle für die weiter treu zahlenden Mitglieder öffnen, was geht.


In Nürnberg steht der größte Outdoor-Fitnesspark der Region


Und diese Mitglieder gibt es noch. "Wir haben eine unglaubliche Solidarität unserer Mitglieder während der Pandemie erfahren", schreibt Pierre Geisensetter für McFit. Allerdings sei die Zahl der Neuverträge im Vergleich zu den letzten Jahren stark zurückgegangen.

"Alle Vereine hatten Kündigungen, weil so lange geschlossen war", bestätigt auch Anna Wellein. Umso wichtiger ist es den Studios, nun mit den verbleibenden Mitgliedern durchstarten zu können, trotz des Risikos einer nochmal steigenden Inzidenz.

"Die Wirtschaftlichkeit ist natürlich eine andere Frage", sagt Markus Giegold. "Aber wir eröffnen im Sinne unserer Kunden und Mitarbeiter. Da halten wir jeden offenen Tag für sinnvoll." Ähnlich sehen es die meisten Fitnessstudios, fast alle wollen direkt am Donnerstag öffnen. Lediglich das Kieser-Center in Nürnberg ist zurückhaltender.

"Mitglieder können ja bei uns schon seit drei Wochen wieder trainieren”, sagt Dr. Ralf Jung, Kooperationsarzt von Kieser-Training Nürnberg. Voraussetzung dafür ist jedoch eine medizinische Indikation. Wer den ärztlichen Nachweis nicht bringen kann oder will, muss sich noch etwas gedulden. Da die Lage noch ungewiss ist, will Kieser noch das Ende der Pfingstferien abwarten und dann - wenn es die Situation zulässt, für alle Mitglieder öffnen.

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