Keine After-Hour-Partys mehr: Neue Sperrzeit in der Rakete

22.1.2019, 05:24 Uhr
Im Nürnberger Tanzclub Rakete gilt ab Februar eine neue Sperrzeitregelung.

© pr Im Nürnberger Tanzclub Rakete gilt ab Februar eine neue Sperrzeitregelung.

Berlin lässt grüßen! Dort machen sich Elektro- und Techno-Clubs keine Gedanken über eine Sperrstunde um 5 Uhr, wie sie in Bayern gesetzlich vorgeschrieben ist. Doch es gibt Ausnahmen. Zum Beispiel die Rakete in der Vogelweiherstraße, wo künftig bis morgens um 9 Uhr getanzt werden kann.

"Wir haben grünes Licht", sagt Thilo Färber. Der Chef der Rakete meint damit den Versuch, den er gemeinsam mit dem Ordnungsamt und der für seinen Club zuständigen Polizeiinspektion Nürnberg-Süd verabredet hat: Ab Februar wird die übliche Sperrstunde zwischen 5 und 6 Uhr an Sonntagen verschoben - auf 9 Uhr.

Danach aber ist Schluss, erklärt Robert Pollack. "Die Sperrzeit wird auf 9 bis 12 Uhr verschoben, also sogar verlängert, damit keine After-Hour-Partys mehr stattfinden", sagt der stellvertretende Leiter des Ordnungsamts. Bisher wurde in der Rakete bis 5 Uhr gefeiert, dann eine Stunde zugesperrt, ehe es von 6 Uhr bis mittags weiterging.

Hoffen auf weiteren Rückgang des Drogenkonsums

Auf diese "Nachfeier" verzichtet Thilo Färber nun und öffnet zwei Stunden kürzer. Ob sich das rechnet, kann der Disco-Betreiber noch nicht sagen, versuchen will er es trotzdem. Auch um eines Problems, das die Szene begleitet, Herr zu werden: dem Drogenkonsum.

"Laut Polizei hat sich die Drogensituation im letzten Jahr verbessert", sagt Robert Pollack. Er führt das auf die Maßnahmen der Betreiber und die Kontrollen der Polizei zurück. Zum Beispiel sind die Klos als potenzielle Konsumorte in der Rakete nun besser einzusehen, dazu gilt inzwischen ein Wiedereintrittsverbot. Wer den Club verlässt, muss draußen bleiben. Auch Taschenkontrollen werden durchgeführt.

Beides soll es auch künftig geben, wenn die Rakete bis 9 Uhr geöffnet hat. Mehr noch: "Durch die Vermeidung von After-Hour-Partys erhoffen sich alle Beteiligten einen weiteren Rückgang des Drogenkonsums", sagt Robert Pollack. Färber erklärt das so: "Bisher mussten wir die Leute eine Stunde nach draußen schicken", mitunter ein paar Hundert. "Jetzt behalten wir sie bei uns im Club", sagt Färber. Das Experiment schränke den Spielraum für Delikte weiter ein.

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