"Kidical Mass": Kinder-Demo rollte für mehr Radwege durch Nürnberg

20.9.2020, 16:15 Uhr

© Michael Matejka/NNZ

"Auch die junge Generation soll sicher und mit Spaß in Nürnberg radeln", unterstreicht der Allgemeine Deutsche Fahrrad Club (ADFC) als Veranstalter, "viele Städte im In- und Ausland verdrängen der ruhenden und rollenden Autoverkehr aus den Innenstädten. Es geht nicht anders." Daher lautete das Motto der Radtour: "Platz da für die nächste Generation".

Um hierfür ein Zeichen zu setzen, bewegte sich die Radler-Demo von der Norikusbucht über Hauptbahnhof, Dr. Kurt-Schumacher-Straße bis zur Rosenau. "Es gab keine Unfälle oder Zwischenfälle, die Polizei hat uns gut begleitet", berichtet Mitorganisator Ludwig Eble.

Noch ein langer Weg

Er sieht Nürnberg noch auf einem langen Weg in Richtung Fahrradfreundlichkeit. Viele Jahre sei nichts passiert, die Bewegung "Critical Mass" habe vor zehn Jahren das Nachdenken angeschoben. Auch "Fridays for future" und die Corona-Pandemie hätten wichtige Impulse gegeben. Eble registriert: "Die Stadt bewegt sich." Aber für ihn geht es nicht schnell genug.

Der ADFC kritisiert, dass es im Stadtgebiet überall kostenlose Parkplätze für Pkw gibt und Kraftfahrzeuge häufig ungeahndet in Kreuzungsbereichen oder auf Fuß- und Radwegen abgestellt sind. Als vorherrschende Zukunftsvision in Nürnberg sehe man leider Parkplätze für Fahrzeuge, die 23 Stunden am Tag herumstehen, und die offenbar wichtiger als Spielplätze und Grünflächen seien.

Selbstständig zur Schule radeln

Klementyna Stipp ist mit ihrer zweijährigen Tochter aus einem ganz bestimmten Grund bei der vierten "Kidical Mass" mitgeradelt: "Mir ist wichtig, dass mein Kind in fünf Jahren selbstständig zur Schule fahren kann."

Die "Kidical Mass" fand erstmals bundesweit statt. Fast 100 Städte hätten sich an den Veranstaltungen beteiligt, so der ADFC. Der Verein verspricht: Es ist mit Sicherheit nicht die letzte derartige Demo.

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