Kommunalwahl 2020 in Nürnberg: Die Kleinen kämpfen

21.1.2020, 18:15 Uhr
Kommunalwahl 2020 in Nürnberg: Die Kleinen kämpfen

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Eintragen kann man sich beim Einwohneramt, im Bürgerinformationszentrum im Rathaus oder in den drei Bürgerämtern. Den jeweils aktuellen Stand der Listen meldet die Stadt auf ihrer Website.

Während „Volt Deutschland“ und die „Bayernpartei“ mit 62 beziehungsweise 20 Stimmen (Stand 21.01.2020) weit abgeschlagen sind, rechnen sich diese drei Konkurrenten durchaus Chancen aus:

„Politbande“ – dass das frech klingt, findet Ernesto Buholzer Sepúlveda (27) gar nicht schlecht. „Aber wir meinen es ernst“, sagt der Politologe, der oben auf der Kandidatenliste steht. Die Gruppe fordert mehr soziokulturelle Freiräume, eine autofreie Zone innerhalb des Rings, kostenlosen ÖPNV und einen Stopp des Frankenschnellweg-Ausbaus und hat bisher 458 Unterschriften (Stand 21.01.2020). Was noch? Buholzer nennt das Norisring-Rennen, das zum Lastenrad-Rennen werden soll: „Man kann den Motorsport doch heute nicht mehr feiern.“ Zielgruppe der „Politbande“ sind die Jüngeren, die Subkultur. Viele Kollektive engagieren sich hier.


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„Die Partei/Piraten“ tritt mit dem Informatiker Florian Betz (38) an der Spitze an und hat 486 Unterstützer (Stand 21.01.2020). Direkte Bürgerbeteiligung, ein „fahrscheinloser“ öffentlicher Nahverkehr oder ein Bürgerhaushalt, über den die Nürnberger direkt mitentscheiden sollen, das steht unter anderem auf der Themenliste der Gruppierung. Stadtratssitzungen müssten im Internet zu verfolgen sein, sagt Florian Betz. Der neue Stadtteil Lichtenreuth dürfe nicht mit Verkehrskonzepten der 1970er Jahre geplant werden. In dieser Lage brauche es keinen Individualverkehr mehr.

Nicht links, nicht rechts, sondern in der Mitte des politischen Spektrums sehen sich die Aktiven von „Stark für Nürnberg“, die bisher 242 Unterschriften (Stand 21.01.2020) gesammelt hatten. Die Menschen müssten auch nach Wahlen häufiger ihre Meinung sagen dürfen, findet Siegfried Schüller (44), der erster Kandidat auf der Liste ist. Auf dem Programm steht unter anderem eine Großstadt-App nach Tübinger Vorbild, mit der die Bürger an direkten Befragungen teilnehmen können. Vor allem die zahlreichen Spielhallen in Nürnberg sind dem Messtechniker ein Dorn im Auge. Gegen diesen „Skandal“ müsse unbedingt vorgegangen werden, denn über 30 000 Menschen in Nürnberg seien von Spielsucht betroffen.

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