Landtagswahl: Jan Dunker will Investitionen für Krankenhäuser

10.10.2018, 18:48 Uhr
Landtagswahl: Jan Dunker will Investitionen für Krankenhäuser

© Foto: Roland Fengler

Herr Dunker, warum sind Sie Politiker geworden?

Jan Dunker: Bisher sehe ich mich eher als Hobbypolitiker. Als Jugendlicher war ich in der Jungen Union, politisch interessiert war ich aber eh immer. Für mich stand jedoch fest: Wenn ich mich engagiere, will ich keine Karteileiche sein.

Das i-Tüpfelchen hat später ein Gesetz bewirkt. Als die Einführung eines Qualitätsmanagements für Arztpraxen Pflicht wurde, dachte ich: Es muss etwas passieren. Qualitätsmanagement klingt ja gut, das Gesetz aber ist gerade für Einzelpraxen reiner bürokratischer Quatsch.

Ich bin dann 2008, kurz vor den Landtagswahlen, in die FDP eingetreten — was ich zuvor schon lange wollte. Dort habe ich viele gute Leute kennengelernt, die mich auch mitgenommen haben.

An welcher Stelle brennt es in Ihrem Stimmkreis am meisten?

Dunker: Dem Nürnberger Norden geht‘s ganz gut. Der Flughafen läuft inzwischen etwas besser, die Langzeitarbeitslosigkeit ist hier in den meisten Stadtteilen weniger dramatisch, aber Gostenhof gehört auch noch zum Norden. Insgesamt gilt es, in Nürnberg mehr Menschen in den ersten Arbeitsmarkt zu bekommen. Auch damit das Gefälle zwischen Nord und Süd nicht noch größer wird.

Was würden Sie ändern, wenn Sie bayerischer Ministerpräsident wären?

Jan Dunkers persönliche Botschaft an die Wähler auf einem gelben Post-it.

Jan Dunkers persönliche Botschaft an die Wähler auf einem gelben Post-it. © Foto: Roland Fengler

Dunker: Ich würde mehr in Krankenhäuser investieren. Hier gibt es Lücken. Die duale Finanzierung funktioniert relativ gut, aber nicht optimal. Zu viele Krankenhäuser sind nicht auf dem Stand der Dinge — dabei geht es um die Gesamtversorgung der Bevölkerung. Um hier etwas zu verbessern, muss auch Bürokratie abgebaut werden.

Außerdem muss über den Gesundheitsfonds gesprochen werden. Über den zahlt wieder Bayern, für den Freistaat ist der schon sehr, sehr öd. In den Gesundheitsfonds zahlt Bayern 2,6 Milliarden mehr ein, als es bekommt. Dieses Missverhältnis war noch vor einigen Jahren 1,6 Milliarden. Die bayerischen Versicherten zahlen nun also noch mehr.

Und ich würde das neue Polizeiaufgabengesetz zurücknehmen, denn das bedeutet einen Verlust unserer Freiheitsrechte.

Ihr Rezept gegen den Wahlkampf-Stress?

Dunker: Ich gehe sehr gerne in die Fränkische Schweiz zum Wandern — aber leider viel zu selten. Obwohl ich die Zeit in der Natur sehr genieße. Wenn das aber zeitlich nicht möglich ist, dann genügt mir auch die Gartenarbeit in St. Johannis. Oder wenn ich Zeit mit der Familie verbringe.

Was hat Sie zuletzt in der Landespolitik am meisten geärgert?

Dunker: Das Psychatriegesetz. Da werden psychisch kranke Menschen wie Straftäter behandelt. Man wäre stigmatisiert — und das schon bei der bloßen Verdachtsdiagnose. Das ist ein klares No-Go. Und auch wer — erfolgreich — behandelt wird, landet in einer Datenbank.

 

 

Verwandte Themen


Keine Kommentare