Hohe Auszeichnung

Malcolm Bidali kämpft gegen moderne Sklaverei - und erhält den Nürnberger Menschenrechtspreis 2023

Wolfgang Heilig-Achneck

Lokalredaktion

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30.1.2023, 13:20 Uhr
Träger des Internationalen Nürnberger Menschenrechtspreises 2023: Blogger und Menschenrechtsaktivist Malcolm Bidali, der sich für die Rechte von Arbeitsmigrantinnen und -migranten einsetzt.

© Joost Bastmeijer Träger des Internationalen Nürnberger Menschenrechtspreises 2023: Blogger und Menschenrechtsaktivist Malcolm Bidali, der sich für die Rechte von Arbeitsmigrantinnen und -migranten einsetzt.

Die Entscheidung ist gefallen: Mit dem Nürnberger Menschenrechtspreis wird in diesem Jahr Malcolm Bidali geehrt. Der 30-jährige Kenianer hat das Augenmerk der Weltöffentlichkeit auf die Ausbeutung von Wanderarbeitern in dem Golfstaat Katar gelenkt.

Von 2018 bis 2021 hatte er selbst als Wachmann dort gearbeitet - und die Verhältnisse unter einem Pseudonym auf Twitter und Instagram angeprangert. Inzwischen lebt er wieder in seinem Heimatland und ist unter anderem als Blogger aktiv.

Auf die Vergabe an den Kenianer habe sich die internationale Jury mehrheitlich verständigt, teilte Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König mit. "Alle sechs vorgeschlagenen Personen, über die wir länger beraten haben, wären preiswürdig gewesen", unterstrich das Stadtoberhaupt als Mitglied des neunköpfigen Gremiums. "In Katar und anderen Ländern muss man schon von moderner Sklaverei sprechen. Und das Beispiel einer Fleischfabrik zeigt, dass es durchaus auch bei uns ernste Probleme gibt."

Mit der Auszeichnung wolle Nürnberg den Blick auf das weltweit wichtige Thema lenken. Sie wird in diesem Jahr zum 15. Mal verliehen. Die offizielle Ehrung ist für den 24. September vorgesehen.

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