Kitas und Schulen reagieren

Mehr Kinder in Quarantäne: Das müssen Eltern zum Sommerurlaub nun wissen

21.7.2021, 17:19 Uhr
Sein Kind einfach nicht in den Unterricht zu schicken, das ist hierzulande aber nicht erlaubt. 

© Julian Stratenschulte, dpa Sein Kind einfach nicht in den Unterricht zu schicken, das ist hierzulande aber nicht erlaubt. 

Es sind nur noch wenige Tage bis zu den lang ersehnten Sommerferien. Für viele Familien rückt damit die erste richtige Urlaubsreise seit Pandemiebeginn in greifbare Nähe - wenn denn nichts mehr dazwischen kommt, beispielsweise eine Quarantäne.

Für viele Eltern ist das derzeit eine reale Sorge. Zwar ist die Inzidenz bundesweit immer noch relativ niedrig, doch unter den mit Corona Infizierten sind - auch in Nürnberg - zunehmend Kinder und Schüler. Wird ein Kind oder auch eine Betreuungskraft dann positiv getestet, muss zudem die ganze Klasse oder Gruppe für 14 Tage in Quarantäne. Eine Freitestung mit einem negativen Ergebnis ist nicht möglich.

Um das Risiko so kurz vor dem Start der Sommerferien zu minimieren, hat das staatliche Schulamt, für Nürnbergs rund 100 Grund- und Mittelschulen zuständig, für die Feiern zum Ende des Schuljahres eine klare Empfehlung herausgegeben: Nur mit Rahmenhygieneplan, mit möglichst wenig Teilnehmern und draußen. "Auch wir wollen natürlich Infektionen oder Quarantäne möglichst vermeiden", betont Thomas Reichert, Direktor des Schultamts.

Kinder einfach Zuhause lassen?

Seine Kinder in der letzten Schulwoche einfach ganz Zuhause zu lassen, das geht allerdings nicht. "Ich verstehe die Eltern absolut. Und ich weiß, wie Urlaubs-hungrig die Familien sind und jetzt Panik haben, dass aufgrund von Quarantäne der Urlaub ins Wasser fällt, aber das sind leider die Unwägbarkeiten der Corona Pandemie." Dennoch gelte auch in solchen Fällen die Schulpflicht und zwar in Präsenz. Würden Eltern gegen diese Regelung mutwillig verstoßen, könne die Schule über die Stadt Nürnberg ein Bußgeldverfahren einleiten, erklärt Reichert.

Um Ansteckungen und Quarantäne auch bei den Kleinsten zu vermeiden, hat sich auch der Träger Kinderhaus Nürnberg, der mehr als 20 Einrichtungen in Nürnberg und Erlangen betreibt, dazu entschieden, die Programmpunkte zum Ende des Kita-Jahres möglichst sicher zu gestalten: "Wir haben unsere Abschlussveranstaltungen in diesem Jahr nur in einem sehr kleinen überschaubaren Rahmen durchgeführt, große Sommerfeste und Hausübernachtungen gibt es nicht", so der stellvertretender Geschäftsführer Stefan Dürr.

Lediglich wenige Einrichtungen würden Abendveranstaltungen anbieten, Ausnahmen seien die Aktivspielplätze und das Kinderhaus Maxfeld, in dem es Hausübernachtungen gäbe. "Aufgrund der monatelangen kompletten Schließung dieses Bereiches haben die Kinder hier besonderen Bedarf. Dort machen wir auch Ferienfahrten", sagt Dürr und fügt hinzu: "Auch ist die Altersgruppe der Teenager und Jugendlichen von der Politik völlig ignoriert worden." Derzeit habe man zudem keine vermehrten Quarantänefälle.

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