Mitten in Nürnberg: Bundesweit größte BMW-Niederlassung entsteht

12.10.2020, 10:13 Uhr
Hier in der Max-Ottenstein-Straße soll die neue Niederlassung entstehen. Die Eröffnung ist Mitte nächsten Jahres geplant.

Hier in der Max-Ottenstein-Straße soll die neue Niederlassung entstehen. Die Eröffnung ist Mitte nächsten Jahres geplant.

Aus drei mach eins, heißt es kommendes Jahr bei BMW in Nürnberg. In Schweinau entsteht gerade die neue Niederlassung, die die bisherigen drei im Stadtgebiet ersetzen soll. Schon beim kürzlich gefeierten Richtfest ließen sich die beeindruckenden Dimensionen erkennen.

12.500 Quadratmeter Nutzfläche, 140 Meter Fassadenlänge, alleine in den Ausstellungshallen Platz für mehr als 90 Autos und 50 Motorräder sowie eine Investitionssumme von über 50 Millionen Euro. "Für uns ist das ein klares Bekenntnis zum Standort Nürnberg und ein Meilenstein der Standortstrategie", betonte Peter Mey, Leiter der BMW-Niederlassungen Deutschland und vor knapp zehn Jahren einmal selbst für die Nürnberger Filiale verantwortlich.

273 Mitarbeiter und 47 Azubis

Sein Nachfolger Thomas Fischer freut sich auf das neue Zuhause. Trotz Corona habe es seit dem Baubeginn im Juni 2019 keine Verzögerungen gegeben. Aktuell sind an den drei Standorten an der Witschelstraße, der Kilianstraße und der Regensburger Straße 273 Mitarbeiter und 47 Auszubildende beschäftigt.

Mit einer Gesamtgrundstückfläche von 44.000 Quadratmeter wird in Schweinau dann die bundesweit größte Niederlassung des Premium-Autoherstellers stehen. Mit über 3700 verkauften Neufahrzeugen der Marken BMW und Mini (und fast genauso vielen Gebrauchten) lagen die drei hiesigen Niederlassungen zusammen zuletzt auf Platz fünf in Deutschland.

Ladesäulen für Elektrofahrzeuge

Mit dem nun im Bau befindlichen Gebäudekomplex an der Max-Ottenstein-Straße (zwischen Gustav-Adolf-Straße und der Bahnlinie Nürnberg-Ansbach) würden die Grundlagen für künftig noch bessere Zahlen geschaffen. Dabei bereitet man sich von Anfang an auf die Bedürfnisse der Elektromobilität vor, mit zunächst 14 Ladesäulen. Auf dem Kundenparkplatz – der Außenbereich wird einmal Platz für insgesamt 700 Fahrzeuge haben – kann auch außerhalb der Betriebszeiten Strom getankt werden. Ein weiterer Ausbau der Ladekapazität – sowohl quantitativ als auch was die Leistung betrifft – sei bereits in der Planung vorgehalten.

Überhaupt wolle man am neuen Standort die Digitalisierung gezielt vorantreiben. So können die Kunden etwa ihr Wunschmodell lebensecht mit allen ausgewählten Details und Zubehör hochauflösend auf großen Bildschirmen bereits während der Kaufberatung sehen. Wer seinen Wagen zum Service bringt – der Werkstattbereich wird rund 50 Arbeitsstellen umfassen – werde per App unmittelbar über den Fortgang der Reparatur auf dem Laufenden gehalten.

Rund um die Uhr sollen Fahrzeugabgabe, Mietwagenabholung und -abgabe sowie die Bezahlung an einem 24-Stunden-Terminal möglich sein. "Durch diese Bündelung aller Geschäftsbereiche auf einem Standort verstärken wir weiter unseren Fokus auf einen kundenorientierten, komfortablen Service mit einem größtmöglichen Dienstleistungsspektrum", erklärt Fischer. Perspektivisch beabsichtige man die Aktivitäten der Nürnberger Niederlassungen dann hier zu bündeln.

In der Noris blicken die Münchener Autobauer übrigens auf eine lange Geschichte zurück: Lagen die Anfänge des heute global agierenden Konzerns im Bau von Flugzeugmotoren während des Ersten Weltkriegs, begann man in den 1920er Jahren mit dem Bau von Kraftfahrzeugen. Das Nürnberger Autohaus Jacobi war damals einer der ersten BMW-Händler überhaupt. 1987 entstand dann die BMW-Niederlassung Nürnberg durch die Übernahme der Autohäuser Panzer und Jacobi.

Optisch wird der neue Standort, dessen Eröffnung Mitte 2021 vorgesehen ist, ein Produkt der Gegenwartsarchitektur sein. Die Fassade ist dreigeteilt – entsprechend der Marken BMW, Mini und BMW-Motorräder. "Dreh- und Angelpunkt wird der lichtdurchflutete Kundenbereich", erklärt Architekt Detlev Rohr von dem auf Autohäuser spezialisierten Bremer Büro Beichler + Rohr. Neben einer zeitgemäßen Form habe man Wert gelegt auf eine klare "Trennung von Verkauf, Service und Werkstatt".

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