Opfer entdeckte ihn im Netz

Nach Missbrauch von Minderjährigen: Ehemaliger Lehrer arbeitet jetzt für Nürnberger Vereine

Alexander Brock

Lokales

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15.6.2022, 18:58 Uhr
Ein Mann, der als Lehrer Beziehungen zu Minderjährigen gesucht hat, arbeitet jetzt für Nürnberger Vereine. 

© imago images/Shotshop, NN Ein Mann, der als Lehrer Beziehungen zu Minderjährigen gesucht hat, arbeitet jetzt für Nürnberger Vereine. 

Die Tat liegt mehr als 20 Jahre zurück. Damals hat ein 38-jähriger Lehrer seine sexuellen Vorlieben für minderjährige Mädchen ausgelebt. Seine Straftaten flogen auf, ein Gericht verurteilte Daniel O. (Name von der Redaktion geändert) zu einer zweijährigen Haftstrafe auf Bewährung. Doch vor Kurzem ist Jasmin W. (Name geändert), ein Opfer von damals, auf den Mann im Internet gestoßen: Wieder umgibt er sich mit Minderjährigen, engagiert sich in Sportvereinen in Nürnberg und im Landkreis Roth.

Dass das kein Einzelfall ist, bestätigt der Kinderschutzbund Nürnberg. In den vergangenen zwei Jahren meldeten sechs hiesige Vereine ähnliche Übergriffe in ihren Reihen. Die Dunkelziffer schätzt der Kinderschutzbund aber deutlich höher, zumal Betroffene aus Scham und Angst vor Imageschäden nichts tun. Eine Möglichkeit, um Minderjährigen Schutz vor übergriffigen Trainern zu bieten, kann die Vorlage eines erweiterten Führungszeugnisses leisten. Es enthält gegenüber dem herkömmlichen Führungszeugnis auch geringfügige Verurteilungen und Verurteilungen, die wegen Fristablaufs nicht mehr in das normale Führungszeugnis kämen.

Jasmin W. ist heute so alt wie ihr Lehrer damals, als es passierte. Darüber, dass er heute wieder mit Kindern und Jugendlichen arbeitet, ist sie schockiert. Was sie als 13-Jährige erleben musste, wieso sie ihren ehemaligen Lehrer auch heute nicht für ungefährlich hält und was die betroffenen Sportvereine dazu sagen, lesen Sie auf NN.de.