Umweltstation

Neu am Wöhrder See: Was es mit diesen Drachenbooten auf sich hat

Alexander Brock

Lokales

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9.7.2022, 18:11 Uhr
Zugleich! Mit dem frisch getauften Drachenboot schippern die ersten Kinder über den Wöhrder See.

© Roland Fengler, NNZ Zugleich! Mit dem frisch getauften Drachenboot schippern die ersten Kinder über den Wöhrder See.

Das Boot ist lang und schlank. Vorne, am Bug, blickt ein geschnitzter Drachenkopf auf das Wasser. Am Rumpf wölbt sich das Wasser während der Fahrt und bildet Wellen auf dem Wöhrder See. Gleich hinter dem Drachenkopf gibt eine Trommlerin den Rhythmus vor, hinten bedient eine Kollegin das Steuer. Im mittleren Teil des Drachenbootes paddeln 18 junge Leute im Takt der Trommel. Gemeinsam schippern sie über das Großstadtgewässer.

Für das Wasserwirtschaftsamt Nürnberg ist es ein besonderer Tag. Am Wöhrder See werden zwei Drachenboote getauft - das eine gehört der Stadtentwässerung und Umweltanalytik Nürnberg (SUN), das andere dem Landesbund für Vogelschutz (LBV) am Rothsee. Das Boot mit dem Namen "SUNny" bleibt dauerhaft in Nürnberg an der Umweltstation am Wöhrder See dauerhaft und soll hier unter anderem Schulklassen die Möglichkeit bieten, den See ganz nahe zu erleben.

Gewässer-Experten haben das Wort

Der Drachenkopf des neuen Bootes.

Der Drachenkopf des neuen Bootes. © Roland Fengler, NNZ

Botschafter für den Gewässerschutz sollen sie sein. Und mit der Taufe soll überdies ein Brückenschlag zwischen Deutschland und China vollzogen werden. Denn Drachenboote gab es erstmals schon um das Jahr 500 v. Chr. in China. Drachentanz, Livemusik, traditionelles chinesisches Street Food und ein Austausch deutscher und chinesischer Gewässer-Experten haben die Veranstaltung am Samstag abgerundet.

"Unser Ziel ist es, die Biodiversität in Nürnberg zu stärken", sagt Ulrich Fitzthum, Leiter des Wasserwirtschaftsamtes Nürnberg. Es ist der Klimawandel und die Verschmutzung der Seen, Flüsse, Meere und Ozeane, die große Sorgen um die Zukunft bereiten. "Wenn es künftig mehr Hitzetage im Sommer geben wird, braucht man Orte, an denen man es noch aushalten kann." Der Wöhrder See, der einst künstlich geschaffen wurde, ist in seinen Augen so ein Ort, der für Abkühlung sorgt.

Gemeinschaftsgefühl durch rhythmisches Rudern

Die Drachenboote haben für Fitzthum noch eine andere symbolische Bedeutung: "Es ist der Rhythmus der Trommel und das gleichzeitige Rudern, wodurch das Boot schnell vorwärtskommt." Durch den Zusammenhalt komme man gemeinsam voran, auch im Kampf gegen die Bedrohung der Umwelt.

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