Umbau zum Jugendtreff

Nürnberg: Das plant die Stadt mit dem Herrenschießhaus an der Unteren Talgasse

Marco Puschner

Lokalredaktion Nürnberg

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19.4.2022, 14:28 Uhr
Das Herrenschießhaus wird zum Kinder- und Jugendhaus umgebaut. 

© Roland Fengler, NNZ Das Herrenschießhaus wird zum Kinder- und Jugendhaus umgebaut. 

Das städtische Hochbauamt saniert bis voraussichtlich Ende 2024 das ehemalige Herrenschießhaus in der Unteren Talgasse 8. Der Stadt Nürnberg entstehen dafür Gesamtkosten von rund 11,5 Millionen Euro.

Das Haus mit originaler Bausubstanz von 1582 stellt ein hochrangiges Baudenkmal in Nürnberg dar. Das Gebäude und der sich anschließende Schießgraben sind in der Bayerischen Denkmal-Liste als Einzeldenkmale geführt.

Zuletzt beherbergte das Gebäude Abteilungen des städtischen Bildungszentrums und des Amts für Kultur- und Freizeit. Nach dem Umbau soll es dann für Kinder- und Jugendeinrichtungen genutzt werden. "Das Hochbauamt baut das Gebäude in ein Kinder- und Jugendhaus und in einen Hort um. Dabei werden der aktuell geforderte Brandschutz und eine weitgehende Barrierefreiheit hergestellt", erläutert Baureferent Daniel Ulrich (parteilos).

Vom Freistaat gefördert

Zudem seien eine statische Ertüchtigung des Dachstuhls, eine Erneuerung der Dachdeckung und die Sanierung der Fassaden vorgesehen. Sozialreferentin Elisabeth Ries (SPD) fügt hinzu: "Kinder und Jugendliche sollen in der Stadtgesellschaft – gerade auch in der Altstadt – sichtbar sein. Dafür braucht es Treffpunkte, Anlaufstellen und zielgruppenspezifische Angebote." Es sei ein langer Weg gewesen, wieder ein Kinder- und Jugendhaus in die Altstadt zu holen.

Der Jugendtreff im Fünfeckturm der Nürnberger Burg musste aus Brandschutzgründen im Jahr 2009 seinen Betrieb einstellen, 2011 wurde er endgültig geschlossen. Seither habe man in der Altstadt nach einer Alternative gesucht, so Ries. In dem Kinder- und Jugendhaus wird auch das "laut!"-Jugendbüro verankert; über das Programm "laut!" kann die Jugend ihre Anliegen in die Kommunalpolitik einspeisen.

Obendrein wird ein Hort integriert. Der leiste einen wichtigen Beitrag zur ganztägigen Bildung von Grundschulkindern im Herzen der Stadt, argumentiert Ries, die sich über den Beginn der Bauarbeiten höchst erfreut zeigte: "Besonders begeistert mich, wie überzeugend es die Planungsbeteiligten geschafft haben, in diesem wunderschönen historischen Ensemble die Belange junger Menschen, der Barrierefreiheit und des Denkmalschutzes in Einklang zu bringen."

Der Freistaat Bayern beteiligt sich an den Gesamtkosten im Rahmen der Städtebauförderung, des Denkmalsschutzes und des Finanzausgleichsgesetzes mit einer Förderung von rund 5,3 Millionen Euro.

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