Kriminalität

Nürnberger Hauptbahnhof: Deutlich mehr Angriffe auf Sicherheitspersonal

15.5.2021, 06:00 Uhr
Die Königstorpassage und der Hauptbahnhf sind Brennpunkte der Kriminalität in Nürnberg. Das seit 2018 rund um die Uhr geltende Alkoholverbot zeigt aber Wirkung.  

© Stefan Hippel Die Königstorpassage und der Hauptbahnhf sind Brennpunkte der Kriminalität in Nürnberg. Das seit 2018 rund um die Uhr geltende Alkoholverbot zeigt aber Wirkung.  

So stellte die Landespolizei, die für das Umfeld des Bahnhofs, also den Vorplatz und die Königstorpassage, zuständig ist, im Jahr 2016 noch 567 und 2018 immerhin 480 Körperverletzungen fest - 2020 waren es lediglich 375. Die Bundespolizei, die sich um das Bahnhofsgebäude selbst kümmert, konstatiert dort einen Rückgang von 387 Fällen im Jahr 2018 auf 340 im vergangenen Jahr.

SPD fragte nach

Das geht aus einem Bericht hervor, den das städtische Ordnungsamt für die Stadtratssitzung am kommenden Mittwoch erstellt hat. Die SPD hatte via Antrag die Frage gestellt, wie sich das Alkoholverbot und sonstige Sicherheitsmaßnahmen (etwa der Ausbau der Videoüberwachung) auf das Kriminalitätsgeschehen rund um den Hauptbahnhof ausgewirkt haben.
Gestiegen ist demnach jedoch die Zahl der Angriffe auf Polizisten oder Sicherheitskräfte. Die Bundespolizei meldet für 2020 immerhin 93 solcher Fälle, 2018 waren es 49. Das bedeutet eine deutliche Steigerung um 72 Prozent.

Drogenszene "nicht verdrängt"

Dagegen wirkten sich die Maßnahmen hinsichtlich der Drogendelikte positiv aus. 2016 hat die Landespolizei noch 1711 Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz festgestellt, 2020 waren es 818.

Den immer wieder geäußerten Vorwurf, dass die Drogenszene lediglich in andere Stadtviertel verdrängt wurde, weist die Stadtverwaltung auch in diesem Bericht von sich: "Eine Verdrängung relevanter Personen an andere Örtlichkeiten war durch die behördlichen Maßnahmen weder beabsichtigt noch fand eine solche bis jetzt tatsächlich statt."

Weniger Beschwerden

In seinem Fazit spricht das Ordnungsamt trotz der Zunahme von Attacken auf das Sicherheitspersonal von einer "spürbaren Verbesserung der Situation" rund um den Hauptbahnhof.

Das zeige sich nicht nur an der sinkenden Zahl der Körperverletzungsdelikte, sondern auch am Rückgang der Beschwerden. Das "subjektive Sicherheitsempfinden" der Bevölkerung und der Gewerbetreibenden sei gestärkt worden, bilanziert die Behörde.

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