NürnbergStift rutschte 2019 tief in die roten Zahlen

11.10.2020, 16:52 Uhr
Die Altbauten - hier das August-Meier-Heim an der Regensburger Straße - sind für das Nürnberg-Stift eine schwere finanzielle Hypothek.

© Stefan Hippel Die Altbauten - hier das August-Meier-Heim an der Regensburger Straße - sind für das Nürnberg-Stift eine schwere finanzielle Hypothek.

Ein vergleichbar schlechtes Ergebnis hatte es letztmals im Jahr 2014 gegeben, als das NüSt, das fünf Heime in der Stadt betreibt, mit einem Minus von 1,98 Millionen Euro abschloss. Damals war die politische Aufregung jedoch ungleich größer. Diesmal gab es zwar einige Nachfragen von Stadträtin Catrin Seel (CSU), aber keine dezidierte Kritik an der Nüst-Geschäftsführung.

Pflügner hat den Stadträten in der Konsolidierungsphase in den Jahren nach 2014 indes auch stets vor Augen geführt, dass die Zahlen langfristig erst dann besser werden können, wenn die Altbauten mit ihren hohen Energie- und Instandhaltungskosten durch moderne Gebäude ersetzt worden sind. "Wir haben ein strukturelles Defizit von 500000 bis 700000 Euro", betonte der NüSt-Chef immer wieder.

Dass es 2018 dennoch ein Plus von 7,02 Millionen gab, erklärt sich mit dem Verkauf des Heimes in St. Johannis an die kommunale Wohnungsbaugesellschaft (WBG). Auch 2017 lag man - obgleich knapp - mit einem Gewinn von 4412 Euro über dem Strich.

Verluste wegen Rückstellungen

Im Wirtschaftsplan für 2019 waren Pflügner und sein Team schon davon ausgegangen, dass diese Ergebnisse nicht wiederholt werden können. Man kalkulierte mit einem Minus von 649000 Euro. Dass dieses Ziel nun deutlich verfehlt wurde, schreibt der NüSt-Geschäftsführer verschiedenen Faktoren zu. Zum Beispiel habe man mit einer besseren Belegung der geriatrischen Rehabilitation und einem früheren Start der Tagespflege im Sebastianspital gerechnet, zudem mussten zusätzliche Rückstellungen für Pensionen gebildet werden. Der Verkauf des Heimes in St. Johannis bewirkte eine Erhöhung der Abschreibung, die in dieser Form nicht einkalkuliert war. Obendrein wurden ungeplante Mehrkosten für Altersteilzeitverträge fällig.

"Das ist auf den ersten Blick unerfreulich", kommentierte Pflügner das Ergebnis. Aber er verwies auch auf die Liquidität der Einrichtung. "Es ist keine Unterstützung durch den städtischen Haushalt nötig", sagte Pflügner, der als Zweiter Werkleiter für das operative Geschäft des NüSt zuständig ist, während Sozialreferentin Elisabeth Ries als Erste Werkleiterin die politische Verantwortung trägt. Auch für 2021 rechnet man wieder mit einem Minus im Wirtschaftsplan, diesmal in Höhe von 684000 Euro.

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