Paukenschlag in Nürnbergs Disco-Szene: Planet kommt zurück

23.9.2018, 15:30 Uhr
Paukenschlag in Nürnbergs Disco-Szene: Planet kommt zurück

© Mark Johnston

Nürnbergs Discotheken-Szene ist lebendig. Immer wieder wirbeln neue Clubs, neue Konzepte und Ideen die Branche durcheinander. Klassische Großraum-Etablissements scheinen immer mehr an Bedeutung zu verlieren - am Klingenhofareal, einem der Feier-Hotspots der Stadt, tut sich nun aber etwas. Vor mehr als vier Jahren schloss dort das "Planet", eine Institution, mit der wohl beinahe jeder Nürnberger etwas verbindet. Auf dem Gelände zog später das "Rok" ein, dessen Nachfolger "Casual Rok" vor wenigen Monaten noch zum Verkauf stand. 

Nun feilen neue Betreiber in Nordosten der Stadt an einem Coup der besonderen Art: Sie wollen das "Planet" in der Klingenhofstraße 40 wiederbeleben. Zum Konzept halten sich die Macher auf nordbayern.de-Nachfrage noch bedeckt, erst in den kommenden Tagen und Wochen wolle man konkreter werden. Ein Termin für die Eröffnung steht aber bereits. Am 2. Oktober, dem Dienstag vor dem Tag der Deutschen Einheit, soll im "Planet" wieder getanzt, getrunken und gefeiert werden. Zum Start laden sich die Betreiber mit Veysel einen durchaus gefragten deutschen Rapper ein. Er soll zur Eröffnung am Klingenhofareal live spielen. "Grand Opening", steht über dem Eintrag auf der neuen Facebook-Seite des "Planet". Vier Areas werden zum Start geöffnet sein. 

Die Macher des neuen "Planet" setzen wohl auch auf Party-Reihen, wie es bereits Vorgänger auf dem Klingenhof getan haben. So soll es etwa "Zeitreise"-Veranstaltungen geben, auf denen Musik der 90er und 2000er Jahre gespielt wird. 

"Unser Hauptaugenmerk liegt auf dem Samstag mit der russischen Veranstaltung 'Russian Bardak'", sagt Caner Ergin vom Team des neuen "Planet". Der erste russische Samstag soll am 6. Oktober stattfinden. "Unsere Feiertag und Vorfeiertage werden meist mit Veranstaltungen beziehungsweise Konzerten und Clubshows geplant." Zudem soll es eine Area geben, auf der junge Nachwuchstalente aus Nürnberg und der Region gefördert werden. 

In seinen besten Zeiten bot das "Planet" bis zu 4000 Feiernden Platz. Stars wie Kollegah, Chris Brown und Oliver Pocher schauten vorbei. Doch 2014 geriet die Großraum-Discothek unter Druck - unter anderem wegen teurer Auflagen, aber auch weil die vielen kleineren Clubs Nachtschwärmer in die Innenstadt zogen. Investitionen von gut 200.000 Euro seien damals nötig gewesen, um das "Planet" wieder attraktiv für Gäste zu machen, hieß es aus gut unterrichteten Kreisen - ein Risiko, dass die Verantwortlichen damals nicht eingehen wollten. 

Auch der Ärger um Lärm und Vandalismus am Klingenhofareal kochte regelmäßig hoch. Mehr Licht und Zäune sollten Anwohner schützen, Polizei und Ordnungsamt schauten regelmäßig vorbei - und Runde Tische sollten Gräben kitten. Zuletzt wurde es ruhiger am Klingenhof. Doch schon bald, wenn das Konzept des neuen "Planet" aufgehen sollte, dürfte es wieder mehr Nachtschwärmer in den Nordosten Nürnbergs ziehen. 

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