25 Jahre auf Sendung

Progdependent: Rock-Radio mit Schwabacher Stimme

17.7.2021, 12:04 Uhr
Die Show, die niemals endet: Seit einem Vierteljahrhundert ist Harald „Harry“ Schmidt mit dem Progressive-Rock-Radiomagazin „Progdependent“ auf Sendung.  

© e-arc-tmp-20210624_175526-1.jpg, NN Die Show, die niemals endet: Seit einem Vierteljahrhundert ist Harald „Harry“ Schmidt mit dem Progressive-Rock-Radiomagazin „Progdependent“ auf Sendung.  

Als Harald Schmidt (ja, er heißt wirklich genauso wie der bekannte Moderator und Entertainer) seine Zuhörer 1996 erstmals mit dem Spruch „Welcome back my friends, to the show that never ends“ begrüßte, war das noch ein Gag. Eine Anspielung auf das gleichnamige Live-Album von Emerson, Lake and Palmer. Dass seine Show „Progdependent“ tatsächlich ein Vierteljahrhundert laufen sollte (und sich damit im schnelllebigen Radiogeschäft tatsächlich das Etikett „unendlich“ verdient hat), das hätte er sich damals nicht vorstellen können.

Mit nur ganz wenigen Ausnahmen saß der gebürtige Nürnberger, der seit 2003 in Schwabach wohnt und von seiner Wohnung aus das Dach des Rathauses sehen kann, all die Jahre jeden zweiten Sonntag hinter dem Mikrofon. Dort stellte er seinen Hörern Perlen aus dem Genre des Art- und Progressive Rock vor: Von den Klassikern der Szene – Bands wie Yes, Genesis, King Crimson, Emerson, Lake and Palmer und Pink Floyd – über den Neo-Prog der 1980er Jahre wie IQ und Marillion bis hin zu aktuellen Gruppen wie Transatlantic.

„Für mich ist damit ein Lebenstraum in Erfüllung gegangen“, meint Harald Schmidt. „Schon zu Schulzeiten habe ich mir gewünscht, einmal eine Stunde Radio zu machen und die Musik spielen zu dürfen, die mir gefällt.“ Es dauerte dann noch bis zur Studentenzeit, als er einen Kommilitonen traf, der beim Nürnberger Lokalsender AFKmax (heute maxNeo) arbeitete und ihn einlud, seine Musik vorzustellen. Aus der einen Stunde wurde dann schnell die regelmäßige Sendung „Progdependent“ – die nun mit mehr als 700 Ausgaben Deutschlands dienstälteste Show zum Progressive Rock ist.

Im Gegensatz zu vielen anderen Radiosendungen legt Schmidt sehr viel Wert auf fachkundige Moderationen: „Ich erzähle viel über die Hintergründe. Gerade bei Stücken, die sich beim ersten Hören nicht erschließen hilft es, auch inhaltlich in die Tiefe zu gehen.“ Bei der Auswahl der Songs verlässt er sich allein auf seinen persönlichen Geschmack – was in einer weitgehend normierten Radiowelt alles andere als alltäglich ist.

Die Vielfalt abbilden

„Das stilistische Spektrum ist aber mit mir gewachsen“, erzählt er. „Es gibt inzwischen viele Berührungspunkte zum Jazz, aber auch zum Heavy Metal oder der elektronischen Musik. Und es war mir immer wichtig, diese Vielfalt abzubilden und zu zeigen: Prog ist nicht elitär und engstirnig, sondern vielseitig und leidenschaftlich.“ Schmidt macht eine Pause und blickt zum prall gefüllten CD- Regal. „Aber es hilft natürlich, ein Nerd zu sein, um es zu mögen.“

Seine Tätigkeit als Moderator blieb ehrenamtlich – der Lohn der Arbeit war ein anderer: „Ich habe fast alle meine musikalischen Helden getroffen“, freut er sich. „Ich habe Ex-Marillion-Sänger Fish zu einem Konzert gefahren und Tony Banks von Genesis die Hand geschüttelt.“

Ein Name steht allerdings noch immer auf seiner Liste. Der wichtigste von allen: „Ich würde wahnsinnig gerne mal Phil Collins treffen – seine Stimme hat mich erst zum Prog gebracht. Ich wüsste zwar nicht, was ich ihn fragen würde – aber ich könnte sagen: Danke für die Musik!“

Die Sendung „Progdependent“ läuft sonntags um 20 Uhr auf maxneo, 106.5 mHZ, in Nürnberg oder über www.maxneo.de – die Jubiläumssendung ist am 18. Juli zu hören.

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