Ermittler prüfen islamistischen Hintergrund

Randale vor dem Hauptbahnhof: Mann attackiert Polizisten mit Glasflasche und ruft "Allahu akbar"

Tobi Lang

Redakteur

E-Mail zur Autorenseite

19.7.2023, 10:41 Uhr
Ein größeres Aufgebot der Polizei war am Dienstagabend vor dem Hauptbahnhof im Einsatz. 

© IMAGO / Jürgen Ritter Ein größeres Aufgebot der Polizei war am Dienstagabend vor dem Hauptbahnhof im Einsatz. 

Es begann auf der Straßenbahninsel vor dem Nürnberger Hauptbahnhof. Gegen 18.25 Uhr pöbelte ein 28-Jähriger mehrere Passanten an, hantierte mit einer zerbrochenen Glasflasche - und wirkte bedrohlich auf zahlreiche Pendler, die die Polizei alarmierten. Innerhalb weniger Minuten, heißt es in einer Pressemitteilung, sei die erste Streife vor Ort gewesen. Das beruhigte die Situation allerdings überhaupt nicht.

Der Verdächtige soll aggressiv auf die Polizisten zugegangen sein, die Flasche behielt er in der Hand - und mit den Spitzen habe er mehrfach in Richtung der Beamten gestochen, teilt das zuständige Präsidium Mittelfranken mit. Mehrere Streifen seien notwendig gewesen, um den 28-Jährigen zu überwältigen und zu fesseln. Dabei erlitten mindestens drei Polizisten Schnittverletzungen. Ein 23 Jahre alter Beamter ist deswegen vorerst nicht mehr dienstfähig.

Täter rief "Allahu akbar" - Polizei ermittelt

Warum der Mann derart in Rage war, bleibt unklar. Die Polizei prüft aber auch einen islamistischen Zusammenhang, weil der Syrer mehrfach "Allahu akbar" rief. "Entsprechende Umfeldermittlungen", heißt es, haben sich bislang aber noch nicht bestätigt. Derweil wurde der 28-Jährige einem Ermittlungsrichter vorgeführt, der am Mittwoch Haftbefehl erließ. Der Verdächtige, der sich wegen des Verdachts des versuchten Totschlags verantworten muss, sitzt jetzt in Untersuchungshaft. Die Nürnberger Mordkommission ermittelt.

Der Vorfall löste weitere Tumulte am Bahnhof aus, denn: Während der Festnahme des Mannes "wirkten Unbeteiligte auf die Beamten ein", wie es in einer Pressemitteilung heißt. Ob sie sich mit dem Täter solidarisierten, bleibt unklar. Platzverweise ignorierten die Betroffenen, deshalb rückten weitere Streifen - unter anderem auch der Bundespolizei - an. Ein Mann musste zwischenzeitlich in Gewahrsam genommen werden.

Die Polizei bitten Zeugen, die den Vorfall beobachtet haben und Hinweise geben können, sich unter der Telefonnummer 0911 2112 - 3333 beim Kriminaldauerdienst Mittelfranken zu melden.

Dieser Artikel wurde zuletzt am Mittwoch gegen 18.55 Uhr aktualisiert.