Schönheit kommt von innen – und von außen

27.2.2010, 00:00 Uhr
Schönheit kommt von innen – und von außen

© Karlheinz Daut

Es sieht aus wie Hexerei, was die 50-jährige Gisela Kadegge vor den neun Teilnehmerinnen ihres Workshops zur Herstellung von Kosmetik aus natürlichen Zutaten veranstaltet: Wollfett wird mit Bienenwachs, Kakaobutter und anderen Fetten verschmolzen, Rosenöl mit verschiedensten Wässerchen vermischt.

Meer voller Rosen

Schon fängt es an zu duften, als läge man in einem Meer voller Rosen. Die Teilnehmerinnen, überwiegend Damen mittleren Alters, sind ganz begeistert: «Ach ja, das riecht schon gut», kommt aus verschiedenen Ecken. Nach 15 Minuten Rühren wird aus der Flüssigkeit eine eigelbartige Creme.

Seit 2003 veranstaltet Gisela Kadegge nun schon ihre Workshops zur Herstellung von Pflegeprodukten für die Haut, wobei sie großen Wert auf die Bioqualität der Zutaten legt. «Meine Cremes könnte man sogar essen, weil nur Stoffe aus der Natur verwendet werden.»

Wertvolle Tipps

Die Teilnehmerinnen sind von dem Vortrag der Heilkräuterexpertin angetan: «Ich war jetzt schon oft bei den Vorträgen und es macht mit immer sehr viel Spaß. Mir ist sehr wichtig, dass auf gute Zutaten Wert gelegt wird», erzählt die 53-jährige Stammkundin Ute Burkhard.

Neben dem Anfertigen der Rosencreme mit Sheabutter gibt die jung aussehende Kadegge wertvolle Tipps zum Thema Naturprodukte und deren Wirkung. «Ich färbe mir meine grauen Haare nicht mehr, weil meine Malvenblütenspülung sie silbrig macht», sagt die Zirndorferin. «Und wussten Sie, dass Zitronensaft einen Anti-Aging-Effekt hat?»

Gemütliche Atmosphäre

Die Atmosphäre im Kulturladen Zeltnerschloss ist sehr gemütlich und familiär. Kadegge versucht, auf die unterschiedlichen Hautprobleme der Damen einzugehen und ihnen weiterzuhelfen. «Wenn ich mich aufrege, bekomme ich rote Flecken im Gesicht und nichts hilft», klagt die 62-jährige Waltraud Baumgärtner. Der Tipp der Expertin: Brennnesseltee trinken.

Insgesamt hat die Naturkosmetik gegenüber den fertig gekauften Pflegeprodukten laut der Expertin einige Vorteile: Fertigcremes basieren auf Mineralöl – wer will sich das ins Gesicht schmieren? Außerdem spart man sich bei der Eigenherstellung viel Geld, sofern man die richtigen Bezugsquellen hat.

Bienenwachs vom Imker

Die 32-jährige Claudia Martin findet es schwierig, die vielen Inhaltsstoffe aufzutreiben: «Ich würde die Kosmetikrezepte gerne daheim nachmachen, aber es sind so viele verschiedene Zutaten.» Kadegge bezieht ihre Komponenten vom Großhändler. Eine weitere Möglichkeit wäre, Wollfett beim Bauern zu besorgen oder Bienenwachs beim Imker.

So viele Vorzüge die Naturkosmetik hat, gibt es dennoch einige Nachteile: Wenn man auf enthaltene Pflanzen allergisch reagiert, kann es zu Rötungen kommen. Obendrein riechen die Naturcremes etwas gewöhnungsbedürftig. «Parfüm ist Chemie, genauso wie Haushaltsreiniger und das meiste, womit wir umgeben sind. Wenn man dann einen normalen Geruch in die Nase bekommt, kann das schon merkwürdig sein. So riecht eben Natur», meint die Heilkräuterfachfrau.

Innerhalb von einer Stunde wird eine außergewöhnliche Creme hergestellt. Und danach sind sich die Damen einig: Naturkosmetik ist eine tolle, aber aufwändige Alternative zu Fertigcremes, weil man selbst bestimmen kann, was einem auf die Haut kommt.

Infos auch zu weiteren Kursen unter: www.gisela-kadegge.de