Silber für Stein bei der Radball-WM

12.12.2019, 10:59 Uhr
Silber für Stein bei der Radball-WM

© Zink

so einfach könnte das Fazit der Steiner Radballer Bernd und Gerhard Mlady nach der WM in Basel ausfallen. Die Enttäuschung hatte wieder "nur" silbernen Glanz wie schon 2018 in Lüttich. Und wie vor Jahresfrist hieß es im Finale erneut 6:8 gegen die Österreicher Patrick Schnetzer/Markus Bröll.

Sie sicherten sich in ihrem letzten WM-Spiel miteinander den sechsten Titel, weil das Steiner Duo sich nach dem 0:4-Fehlstart im Vorjahr diesmal nach dem 1:1 eine Konzentrations-Auszeit von fünf Minuten zum 1:6 bei Halbzeit leistete. Da blieb gegen diesen Gegner und auf diesem Niveau trotz aller imponierenden Aufholbemühungen der zweite WM-Titel für den RMC Stein nur ein Wunschtraum.

Tor des Torwarts

Dennoch war vieles anders und besser als vor Jahresfrist, die Enttäuschung über die verpasste Chance, nach 2017 in Dornbirn zum zweiten Mals als Weltmeister zu jubeln, im Steiner Lager deshalb umso größer. "Insgesamt eine Super-Weltmeisterschaft" attestierte nicht nur RMC-Vorsitzender Kurt Mlady seinen Schützlingen.

"Ganz dicht dran" seien sie gewesen. Denn nach souveränen Siegen in der Vorrunde über Tschechien (5:1), Belgien (6:1), die Schweiz (5:1) und Frankreich (6:2) gelang im Gruppenfinale auch ein 6:3-Mutmacher über Österreich. Zu dem hatte Torwart Gerhard Mlady mit etlichen Paraden in der Startphase und dem 1:0 in typischer Patrick-Schnetzer-Manier – nach gehaltenem Schuss den Ball ins leere Tor geschlenzt – den Grundstein gelegt.

Platz eins und der direkte Einzug ins Halbfinale war der Lohn, allerdings war dieser Sieg über den Titelverteidiger ein Endspiel zu früh. Mit einem erneut klaren 5:1 gegen Tschechien, später etwas überraschend WM-Dritter durch ein 6:0 über die Schweizer Gastgeber, wurde der Einzug ins "logische Finale" der beiden derzeit die internationale Radball-Szene dominierenden Mannschaften problemlos bewältigt.

Eigentlich war im letzten, alles entscheidenden Turnierspiel breite Brust bei den Steinern angesagt, hatte der Gegner doch im Verlauf der drei Tage doch einige Schwächen gezeigt. Dass es dann nicht klappte, hatte laut Kurt Mlady "nichts mit Unterschätzung zu tun, denn wir hätten dem Duo gerne seinen letzten WM-Auftritt vermiest, sind ihm aber ins offene Messer gelaufen".

Für das Warum fand Bernd Mlady, zusammen mit Schnetzer mit je 25 Treffern in der Torschützenliste gleichauf auf Rang eins, "keine eindeutige Begründung". Immer eng sei es zwischen beiden Teams zugegangen. Dass letztlich schwache fünf Minuten lang vom 1:1 zum 1:6 "bei uns die Kleinigkeiten nicht geklappt und alles entschieden haben", müsse er erst verarbeiten – "und das dauert wohl noch eine Weile".

Österreich eiskalt

Dagegen hat Gerhard Mlady "die erste, fast schmerzhafte Enttäuschung schon einigermaßen überwunden". Sein Fazit: "Wir haben uns zu viele Fehler im Angriff geleistet, darauf hat der routinierte Gegner gewartet und das zu leichten Treffern ins leere Tor genutzt."

Während der Steiner Vorsitzende den Blick bereits in die Zukunft gerichtet hat – "die nächste WM kommt bestimmt" und zwar 2020 in Stuttgart – ist das für die beiden Spieler noch ein Thema in ferner Zukunft. Auch die Vermutung, dass es dort leichter werden könnte, weil das neue österreichische Duo Schnetzer mit dem Dornbirner Stefan Feurstein nicht so stark einzuschätzen ist, hält Gerhard Mlady für verfrüht: "Das muss man erstmal abwarten, denn auch Feurstein ist ein sehr guter Spieler."

Ohnehin steht vorerst für die Mlady-Cousins nach einer Regenerationsphase über die Feiertage das Finalturnier um den UCI World Cup in Möhlin/Schweiz am 18. Januar 2020 als Saisonabschluss im Vordergrund. Und da heißt der Favorit und Titelverteidiger wieder und zum letzten Mal Schnetzer/Bröll aus Österreich.

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