Schocken

So wird der neue "Schocken" in Nürnberg aussehen

25.5.2021, 15:17 Uhr
So wird der neue

© H2M-Architekten und Stadtplaner

Vom ehemaligen "Schocken" in der Nürnberger Südstadt sind nur noch Bruchteile übrig. Schwere Maschinen rückten dem Traditionshaus in den vergangenen Monaten zu Leibe, nun ist der Abriss so gut wie beendet. Die für das Projekt zuständige Ten Brinke Group gibt aber nicht nur beim Abbruch Gas: Noch bevor die letzten Bauteile des alten Gebäudes entsorgt sind, ist nun auch klar, wie der Neubau aussehen wird.

Wer das Areal des ehemaligen „Schocken“ bebauen will, muss, so viel stand von Beginn an fest, bei der äußeren Gestaltung bestimmten Ansprüchen gerecht werden. Mit einem offenen Quartier aus Einzelhandel, Gewerbeflächen und Wohneinheiten will Ten Brinke "das Herz der Südstadt optisch aufhellen", wie ein Unternehmenssprecher sagt. Die Stadt Nürnberg äußerte bereits im Vorfeld des Wettbewerbs unter anderem den Wunsch nach einer begrünten Fassade.

Der Projektentwickler hat nun die Entscheidung im vor einigen Wochen ausgelobten Fassadenwettbewerb bekanntgegeben: Die "H2M Architekten + Stadtplaner GmbH" aus Kulmbach hat den Wettbewerb gewonnen und setzt sich mit ihrem Siegerentwurf gegen fünf Konkurrenten durch.

Hohe Erwartungen

Das Fassadenkonzept des Kulmbacher Architekturbüros für das neue Einkaufs- und Wohnungsquartier überzeugte die 17-köpfige Jury "vor allem durch die wohltuende Balance zwischen städtischem Auftritt und kleinteiliger Körnung", wie es in der Begründung heißt. „Mit dem Entwurf von H2M gelingt es Ten Brinke, die hohen Erwartungen der Stadtgesellschaft nach Jahren der Vorbereitung zu erfüllen", sagt Nürnbergs Baureferent Daniel Ulrich, der auch Mitglied des Preisgerichts war. Der Entwurf zeige, statt einer unästhetischen Großform, ein kleinteiliges Bauwerk mit spannenden Ein- und Ausblicken und einer feingliedrigen und intensiv begrünten Fassadenlösung, so Ulrich weiter.


Aufseßplatz: Bauteile beschädigten die Oberleitung der Tram


Der Siegerentwurf zeigt einen großen und gleichzeitig differenzierten Stadtbaustein, der sich hinsichtlich des Materials und der Fassadengliederung am historischen „Schocken“ von Erich Mendelsohn orientiert. Über einem zweigeschossigen Sockel aus recycelten Betonfertigteilen entstehen die Wohngeschosse mit Ziegel- und Lochfassadenstruktur, die in wechselnden Farben - in Anlehnung an den Nürnberger Sandstein - das Gebäude optisch gliedern.

Der Entwurf überzeugte die 17-köpfige Jury.

Der Entwurf überzeugte die 17-köpfige Jury. © H2M-Architekten und Stadtplaner

„Unser Ziel war es, die historischen Spuren des ehemaligen Kaufhauses aufzugreifen und in einer zukunftsorientierten, nachhaltigen und eigenständigen Fassade in dem neuen Impulsprojekt der Südstadt weiterzuführen“, sagt Stephan Häublein, Büroinhaber der H2M Architekten + Stadtplaner GmbH in Kulmbach. „Nun ist der nächste wichtige Schritt für die Projektentwicklung am Aufseßplatz vollzogen. Wir sind davon überzeugt, dass die Fassade einen entscheidenden Beitrag liefern wird, um die Nürnberger Südstadt mit neuem Leben zu füllen“, sagt Miriam Seeberger, Projektleiterin von der Ten Brinke Niederlassung in Regensburg.

2024 soll das neue Kaufhaus mit rund 230 Wohneinheiten fertig sein. Im Erdgeschoss wird Edeka mit einem Lebensmittelvollsortimenter und kleineren Konzessionärsflächen vertreten sein, im ersten Obergeschoss entsteht ein Parkdeck. Im Untergeschoss finden künftig diverse Einzelhandelsflächen Platz.

1 Kommentar