Singen gegen den Krieg

Solidarität mit der Ukraine: Nürnberger Chöre schmettern Hymnen gegen Bomben

Alexander Brock

Lokales

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12.3.2022, 17:33 Uhr
Mit Gesang gegen den Ukraine-Krieg: Nürnberger Chöre singen auf dem Kornmarkt die Deutsche und die Ukrainische Nationalhymne und schließen ihre Darbietung mit der Europahymne ab.

© Roland Fenglert, NNZ Mit Gesang gegen den Ukraine-Krieg: Nürnberger Chöre singen auf dem Kornmarkt die Deutsche und die Ukrainische Nationalhymne und schließen ihre Darbietung mit der Europahymne ab.

Auch an diesem Samstag sind bundesweit wieder Tausende auf die Straße gegangen, um gegen den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine zu demonstrieren. Auch in Nürnberg protestieren viele Menschen auf dem Kornmarkt. Gegen 14 Uhr stellen sich Nürnbergs Konzertchöre vor dem Bogen zur Straße der Menschenrechte auf. Mit dabei: der Hans-Sachs-Chor, der Konzertchor LGV und der Philharmonische Chor.

"Wir bringen damit unsere Unterstützung für das ukrainische Volk zum Ausdruck und singen gegen diesen verbrecherischen Krieg Russlands", erklärt Rainer Ostermeyer, Vorsitzender des Philharmonischen Chors Nürnberg im IKV e.V. Die Verbundenheit mit der Ukraine stellen die Sängerinnen und Sänger mit der Deutschen und der Ukrainischen Nationalhymne sowie mit der Europahymne her.

"Ruhe, Frieden und eine Zukunft"

Aus voller Kehle stimmen auch der Bundestagsabgeordnete Michael Frieser und Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König (beide CSU) in die Hymnen ein. "2019 war ich noch in Charkiw unserer Partnerstadt in der Ukraine. Eine Studentenstadt sah ich, einladend und offen. Und jetzt ist alles zerbombt", sagt König im Anschluss. Auf Nachfrage bestätigt er, dass auch das Nürnberger Haus in Charkiw durch Bomben beschädigt worden sei. Das Kultur- und Bildungszentrum in der ukrainischen Millionen-Stadt wird von deutscher Seite aus vom Partnerschaftsverein Charkiw-Nürnberg e.V. betreut.

1280 Geflüchtete aus der Ukraine haben sich in Nürnberg bisher registrieren lassen (Stand: 12. März). Die Dunkelziffer sei allerdings viel höher, so der OB. "Wir werden weiterhelfen, so dass die Menschen hier bei uns Ruhe, Frieden und eine Zukunft erhalten", sagt er. In Nürnberg existiere die drittgrößte Community von Ukrainern in Deutschland. "Wir können bis zu 6000 Menschen einen Schutz geben."

16 Container mit der Bahn nach Charkiw

Bei der Unterstützung vor Ort alleine bleibt es aber nicht. In Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn werde in den kommenden Tagen ein Zug mit 16 Containern in Nürnberg abfahren, berichtet König. Das Ziel: Charkiw. "Wir schicken medizinisches Material, Dieselgeneratoren zur Stromerzeugung, Baby-Nahrung, Windeln, Hygieneartikel und vieles mehr auf den Schienen zu den Menschen in unserer Partnerstadt", zählt er auf. Lange dürfe man damit aber nicht warten, schließlich wisse man nicht, ob es die Zug-Verbindung noch lange gibt.

Im Anschluss an die musikalische Botschaft durch die Chöre hat ein Bündnis rund um die "Allianz für ein freiheitlich-demokratisches Russland" zu einer "Demo für Solidarität mit der Ukraine und gegen den russischen Aggressionskrieg" aufgerufen. Nach Angaben der Polizei haben sich insgesamt mehr als 500 Menschen an beiden Kundgebungen beteiligt.

Auch am Sonntag, 13. März, findet auf dem Kornmarkt, Straße der Menschenrechte, eine Kundgebung gegen den Krieg in der Ukraine statt: Die SPD ruft zu einer Mahnwache von 11 bis 12.30 Uhr auf.

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