Steigende Waldbrandgefahr: Feuerwehr warnt eindringlich!

22.4.2019, 15:25 Uhr
Durch den aufkommenden Ostwind steigt die Gefahr vor Waldbränden weiter an: In weiten Teilen Bayerns besteht am Ostermontag die zweithöchste Warnstufe.

© Julian Stähle/dpa Durch den aufkommenden Ostwind steigt die Gefahr vor Waldbränden weiter an: In weiten Teilen Bayerns besteht am Ostermontag die zweithöchste Warnstufe.

Ein verheerender Waldbrand hielt am Ostersonntag den oberfränkischen Landkreis Hof in Atem: Das Feuer war am Nachmittag an einer abgelegenen Stelle nahe Geroldsgrün ausgebrochen - eine Luftrettungsstaffel erkannte den Brand beim Überfliegen und alarmierte sofort die Feuerwehr. Als die Einsatzkräfte vor Ort ankamen, hatten sich die Flammen bereits auf 2500 Quadratmetern ausgebreitet.



Mit vereinten Kräften konnten die 150 Helfer den Brand bekämpfen, doch vorüber ist die Gefahr damit noch nicht: Wegen der anhaltenden Trockenheit in Bayern hatten mehrere Regierungsbezirke Waldspaziergänger zur Vorsicht gemahnt und die Beobachtung der Wälder mit Flugzeugen aus der Luft angeordnet. Für Ostermontag geht der Deutsche Wetterdienst (DWD) von einem hohen Risiko für zwei Drittel des Freistaats aus. Erst ab Dienstag gehe die Gefahr von Feuern zurück. In weiten Teilen Frankens und der Oberpfalz wurde für Montag die zweithöchste Warnstufe aufgerufen.

"Im Wald sollte im Moment nicht geraucht werden, Glasscherben sollten mitgenommen werden, falls eine Flasche zerbricht. Die Trockenheit ist extrem, Feuer kann sich rasend schnell ausbreiten", warnt Andre Köstner von der Feuerwehr Geroldsgrün.

Mehrere Waldbrände in der Region

Bereits seit Tagen kommen die Einsatzkräfte in der Region nicht mehr zur Ruhe: Im Landkreis Nürnberger Land hat es am Karfreitag auf einer Waldfläche von rund Tausend Quadratmetern gebrannt. 150 Einsatzkräfte konnten den Brand nach rund vier Stunden löschen, wie ein Sprecher der Feuerwehr am Freitag mitteilte. Das Feuer war in der Nähe eines Wanderweges bei Schwarzenbruck ausgebrochen. Häuser oder Menschen waren den Angaben zufolge nicht gefährdet.


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Auch im Landkreis Fürth brannte am Freitagnachmittag ein Waldstück. Auf rund 200 Quadratmetern Fläche breiteten sich die Flammen nahe Lind aus. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr konnten den Brand allerdings schnell löschen. Die genaue Ursache ist noch unklar. Am Montagabend entzündet sich dann eine Wiese direkt neben der Heilstättenstraße in Oberfürberg. Die Polizei geht davon aus, dass der Brand auf einer Fläche von etwa 50 Quadratmetern durch eine Unachtsamkeit ausgelöst wurde.

Am Montag traf es dann mehrere Waldstücke südlich von Hersbruck: Am Nachmittag brannte dort zwischen Leutenbach und Engelthal eine Fläche in der Größe von etwa zwei Fußballfeldern ab, das sind mehr als 14.000 Quadratmeter. Am Abend stieg dann erneut eine Rauchsäule auf, diesmal über einem Waldstück zwischen Engelthal und Weiher auf.

Zuvor hatte es am Donnerstag bereits in Markt Ebrach (Landkreis Bamberg) einen Waldbrand gegeben, ebenso wie in Lauf an der Pegnitz - dort hatte sich der trockene Waldboden offenbar an der heißen Abgasanlage des Pkw einer Nürnbergerin entzündet.

Auch in Prosberg (Landkreis Nürnberger Land) musste am Dienstag die Feuerwehr zu einem ähnlichen Einsatz ausrücken – hier wurde ein landwirtschaftlicher Anhänger vom Feuer erfasst und brannte nahezu vollständig aus. Am selben Tag gab es auch in Dietershofen (Landkreis Nürnberger Land) einen Waldbrand.

Rotes Kreuz gibt Warnhinweise

Das Bayerische Rote Kreuz warnt eindringlich vor der derzeit herrschenden Waldbrandgefahr. Und hat einige Hinweise veröffentlicht:

- Melden Sie Waldbrände sofort per Notruf 112.
- In den Wäldern gilt Rauchverbot vom 1. März bis 31. Oktober.
- Werfen Sie beim Autofahren keine Zigarettenkippen aus dem Fenster.
- Zünden Sie im Wald oder in Waldnähe (mind. 100 Meter) kein offenes Feuer.
- Parken Sie Ihr Auto nicht auf trockenem Gras, da es sich am heißen Katalysator entzünden kann.
- Parken Sie stets so, dass Betriebs-, Rettungs- und Löschfahrzeuge nicht behindert werden.
- Seien Sie besonders vorsichtig in lichten, grasreichen Bergwäldern, durch Föhneinfluss herrscht hier oft große Trockenheit. Die Waldbrandbekämpfung ist extrem schwierig.
- Waldbesitzer sollten Reisig und Restholz bei Waldbrandgefahr nicht verbrennen, sondern abtransportieren oder einen Witterungsumschwung abwarten.