Tiergarten Nürnberg im Baby-Glück: Takine bekommen ersten Nachwuchs seit langem

Nürnberg - Die Mishmi-Takine im Nürnberger Tiergarten haben ein neues Herdenmitglied. Das neu geborene Mädchen ist etwas ganz Besonderes: Seit längerem gab es keinen Nachwuchs mehr bei der Himalaya-Ziegenart.

Braunes Fell, große Kulleraugen und ein schneeflockenförmiges Abzeichen auf der Stirn: Das ist das jüngste Tiergarten-Baby. Das kleine Mishmi-Takin- Mädchen heißt Lagertha und ist am 4. Dezember zur Welt gekommen. Seit Mittwoch durchstreift sie die Außenanlage und lernt die Zoobesucher kennen, berichtet der Tiergarten Nürnberg.

Die plüschige Lagertha ist etwas ganz Besonderes. Die Himalaya-Tiere werden in der Natur immer weniger, denn ihr Lebensraum schrumpft. In Nürnberg sind in den vergangenen 23 Jahren 35 Jungtiere auf die Welt gekommen. In den vergangenen vier Jahren gab es allerdings einen Baby-Stopp. Bis Februar, da kam nämlich Takin-Männchen Hugo aus Tschechien nach Nürnberg. "Hugo hat sich schnell im Tiergarten eingelebt und sich von Beginn an gut mit den Weibchen verstanden", sagt Alexandra Hoffmann, Tierpflegerin und stellvertretende Revierleiterin. "So können wir die Zucht der Takine im Tiergarten nach vier Jahren wieder fortsetzen."

Der Takin ist eine Ziegenart. Die Hörner ähneln allerdings eher dem Gnu, der Schwanz ist kurz wie bei den Schafen und die Weibchen haben vier Zitzen statt zwei, ähnlich wie bei Kühen. Im Himalaya-Gebirge leben die Mishmi-Takine in entlegenen Regionen auf bis zu 4.500 Metern Höhe. Dort ist es feucht und kalt, damit kommen die Tiere aber prima zurecht. Ihr dichtes, zottiges Fell ist mit einem öligen Hautfett getränkt. Mit ihren stämmigen Beinen und den breiten Hufen sind sie außerdem sehr trittsicher. Die Weltnaturschutzunion (IUCN) stuft die Art derzeit als gefährdet ein, die Bestände nehmen weiter ab. Hauptursachen für den Rückgang: Die Tiere werden gejagt und ihr Lebensraum immer weiter abgeholzt.