Trotz Minusgraden: Aktivisten übernachten weiter im Nürnberger Klimacamp

9.2.2021, 06:00 Uhr
Das Klimacamp versinkt derzeit im Schnee. Die Dächer müssen davon befreit werden. 

© Nicola Wunder Das Klimacamp versinkt derzeit im Schnee. Die Dächer müssen davon befreit werden. 

Saharastaub, extreme Kälte, Hochwasser: Ach ja, da war doch etwas. Extreme Wetterverhältnisse lassen derzeit das Bewusstsein für die Klimakrise wieder mehr ins Bewusstsein der Menschen und auf den Radar der medialen Berichterstattung rücken.

Seit dem 3. September 2020 kampieren Aktivisten auf dem Sebalder Platz neben dem Rathaus, um auf die Auswirkungen der globalen Erderwärmung aufmerksam zu machen. Die Mitglieder von "Nürnberg for future" und 17 weiteren Umweltorganisationen trotzen schon seit Monaten den kühlen Temperaturen. Jetzt drohen extrem eisige Nächte mit Minusgraden im zweistelligen Bereich.

"Wir probieren es weiter, mittlerweile sind wir ja ganz gut erprobt", sagt der Pressesprecher Erik Stenzel gut gelaunt. Wegen der Beschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie würden derzeit nur vier Menschen gleichzeitig im Camp wohnen. Insgesamt besetzen in den kommenden Tagen rund 60 Bürger das Camp.

Im Zwiebellook gegen das Wettertief

Bei diesen Temperaturen seien Schlafsäcke "Gold wert". Am besten zwei davon übereinander. Zusammen mit vielen Schichten Kleidung und Wärmflaschen seien die Nächte so zu überstehen. Außerdem gewöhne man sich an die Temperaturen, so Stenzel.

Bei Eiseskälte und Schnee auf die globale Erwärmung aufmerksam machen? Das ist kein Widerspruch. "Auch extreme Kälte kann lokal ein Resultat des menschgemachten Klimawandels sein", erklärt Stenzel.

Trotz der widrigen Umstände zeigt er sich weiter kämpferisch: "Unser Motto lautet: Wir bleiben, bis ihr handelt. Das wird uns auch der Winter nicht verhageln."

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