"Ich bin schockiert!"

Übergriff auf Security-Frau bei Rock im Park: Besucher durfte bleiben - Opfer mit scharfer Kritik

Tobi Lang

Redakteur

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8.6.2023, 06:00 Uhr
Die Polizei ermittelt dem Fall, will sich zur Motivlage aber noch nicht festlegen. 

© Daniel Karmann, NNZ Die Polizei ermittelt dem Fall, will sich zur Motivlage aber noch nicht festlegen. 

Es begann mit einem aufgezwängten Gespräch und endete mit der Hand am Hintern: Eine Mitarbeiterin des Sicherheitsdienstes bei Rock im Park wurde bereits am Freitag Opfer eines Übergriffs. "Er hat sich entschuldigt. Aber das hilft mir auch nichts. Genauso, wie dass er betrunken war. Das ändert nichts", sagt Hannah Feist, die eigentlich anders heißt. Sie alarmierte die Polizei - und die ermittelt in dem Fall.

Fakt ist: Trotz des Zwischenfalls durfte der Besucher auf dem Festival bleiben. Ein Schlag ins Gesicht für Feist, die sich alleine gelassen fühlt. Der Veranstalter hat nach einer Prüfung entschieden, dem mutmaßlichen Täter das Bändchen zurückzugeben. "Die meinten wohl, dass das Verfahren ohnehin eingestellt werde. Sie hatten Angst, dass er das Geld für sein Ticket zurückverlangen könnte", sagt Feist. "Die Prioritäten wurden deutlich: Lieber ein paar Euro mehr, dafür müssen sich Frauen mit sexueller Belästigung zufrieden geben. Ich bin schockiert!"

Veranstalter: Griff war nicht sexuell motiviert

Die Vorwürfe wiegen schwer. Argo-Konzerte, der Veranstalter von Rock im Park, will das nicht unwidersprochen lassen. Der Besucher habe glaubhaft versichern können, dass sein Griff an den Hintern nicht sexuell motiviert gewesen sei. Er war schlichtweg betrunken, seine "Koordination beeinträchtigt", heißt es.

Wie der Fall weiterging, was die Polizei zu den Ermittlungen sagt und wie Argo-Konzerte sich verteidigt, lesen Sie im Hintergrundartikel auf NN.de.

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