Un-Ruhestand im „Rauschgold“

19.11.2010, 10:36 Uhr
Un-Ruhestand im „Rauschgold“

© Linke

„Als der Laden im Juli 2006 eröffnete, las ich kurz darauf eine Annonce im Schaufenster, dass ehrenamtliche Mitarbeiter gesucht werden“, erinnert sich die 67-Jährige. „Das war genau das, was ich wollte, und seither arbeite ich im Geschäft mit.“

Im „Rauschgold“, der von Spenden lebt, verkauft Inge Sikora abwechselnd mit ihren ehrenamtlichen Kolleginnen gut erhaltene Damen- und Herrenbekleidung, Haushaltswaren, Bücher oder Tisch- und Bettwäsche zu kleinen Preisen. „Unsere Kundschaft besteht aus interessanten Menschen aller Gesellschaftsschichten, aber überwiegend aus Bedürftigen“, berichtet die Rentnerin. „Viele kommen einfach nur, um zu reden und von ihren Schicksalen zu erzählen.“

Sie liebe den Umgang mit den Menschen und könne gleichzeitig etwas für die meist sozial abgehängte Klientel tun. Zudem wisse sie, dass durch die Verkäufe des Ladens Geld in die Kassen des Vereins Hängematte gespült wird, der auf diese Weise seine sozialen Projekte finanzieren könne.

Rückblickend erzählt Sikora von einem besonderen Ereignis. „Unsere Schirmherrin Petra Maly verkaufte zum dreijährigen Jubiläum im letzten Jahr mit uns im Laden.

Es gab ein Buffet und das Geschäft brummte noch mehr als sonst“, freut sie sich nachträglich.

Neben dem Verkauf und dem Sortieren der Spenden kümmert sich Inge Sikora auch um die Schaufensterdekoration und um die Gestaltung des Ladens. „Da bin ich in meinem Element“, lacht sie. Ans Aufhören und an den Ruhestand denkt sie auf jeden Fall noch lange nicht. „Mir macht die ehrenamtliche Arbeit Spaß und ich mach’ bestimmt noch lange weiter.“

Rauschgold, Martin-Richter-Straße29, Mo.-Fr. 10-18 Uhr, Sa. 10-14 Uhr; www.rauschgold-nuernberg.de

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