Ermittlungsverfahren eingeleitet

USK-Einsatz im Zentrum Nürnbergs: Klimaaktivisten sorgten für massive Verkehrsbehinderungen

3.7.2023, 12:49 Uhr
Die Polizei beginnt die Klimaaktivisten von der Straße zu lösen.

© VNP Die Polizei beginnt die Klimaaktivisten von der Straße zu lösen.

Sechs Aktivisten der "Letzten Generation" haben am Mittag einen der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte der Stadt besetzt und sich dort teilweise festgeklebt. Rund um Plärrer/Ludwigstor kam es zu massiven Verkehrsbehinderungen.

Während die meisten der Betroffenen die Aktion gelassen hinnahmen, ließen sich einzelne zu wüsten Beleidigungen hinreißen. Und dies wohl eher aus Prinzip, denn zu einem Stillstand war es nur kurzzeitig gekommen. Der Verkehr konnte rasch über eine Spur an den Aktivisten vorbeigeschleust werden, die als Rettungsgasse freigeblieben war.

Die Polizei war mit einem Großaufgebot im Einsatz, sowohl die Polizeiinspektion Mitte, als auch die Verkehrspolizei und das USK waren vor Ort. Nach knapp einer Stunde wurden alle Klimaaktivisten von der Straße gelöst, sie hatten Sekundenkleber für ihren Protest genutzt. Auch der Verkehr fließt wieder, die Beamten konnten mittlerweile alle Fahrbahnen wieder frei geben.

Gegen die Aktivisten kommt nun ein Ermittlungsverfahren, unter anderem wegen des Verdachts der Nötigung, zu. Betroffene können sich zudem beim Kriminaldauerdienst Mittelfranken melden, wie die Beamten mitteilten.

Es ist nicht die erste Aktion dieser Art in Nürnberg. Zum ersten Mal hatten mehrere Aktivisten am 9. Juni im Rahmen des Kirchentags die Bahnhofstraße in Nürnberg blockiert. "Jetzt ist die Zeit für friedlichen zivilen Widerstand", hatte eine Frau auf ein Plakat geschrieben. Mehrere Menschen hatten sich festgeklebt, einige sogar Zement verwendet. Die Polizei musste damals Schlagbohrer und Trennschneider verwenden, um Platten aus dem Boden zu brechen.

Nur eineinhalb Wochen später, am 19. Juni, hatten vier Aktivisten für ihre Aktion den Frauentorgraben auf Höhe der Kreuzung zur Lessingstraße gewählt. Laut Polizei betraten sie die Fahrbahn gegen 7 Uhr morgens. Den Beamten gelang es innerhalb einer Stunde, drei Teilnehmer der "Letzten Generation", die sich am Untergrund festgeklebt hatten, von der Fahrbahn zu lösen. Gegen 8.30 Uhr konnte der Verkehr wieder rollen. Bereits damals hatte die "Letzte Generation" angekündigt, dass es immer wieder zu Protesten in der Noris komme werde.

Jeden Montag eine Aktion

Laut der "Mittelbayerische Zeitung" hatte die "Letzte Generation" angekündigt, in Regensburg wöchentlich den Verkehr behindern zu wollen, indem sie sich jeden Montag auf einer Straße festkleben würden. Die Organisation hatte sich bislang nicht dazu geäußert, ob es auch in Nürnberg Aktionen im Wochentakt geben werde.