VGN auf Wachstumskurs: Der Verbund soll deutlich größer werden

14.12.2019, 06:00 Uhr
Der VGN bleibt auf Wachstumskurs. Sechs Landkreise und zwei kreisfreie Städte wollen dem größten Verkehrsverbund Bayerns beitreten, der auch einen dichteren S-Bahn-Takt in den Nachtstunden plant.

Der VGN bleibt auf Wachstumskurs. Sechs Landkreise und zwei kreisfreie Städte wollen dem größten Verkehrsverbund Bayerns beitreten, der auch einen dichteren S-Bahn-Takt in den Nachtstunden plant.

Neue Runde bei der Erweiterung des Verkehrsverbunds Großraum Nürnberg (VGN): Der Freistaat zahlt 90 Prozent von Grundlagenstudien, mit denen die Kosten für die Landkreise und kreisfreien Städte ermittelt werden sollen.

Die Städte Coburg und Hof wollen zum VGN, ebenso die Landkreise Coburg, Hof, Kronach, Kulmbach, Wunsiedel und Tirschenreuth. In zwei Jahren sollen Ergebnisse vorliegen, ob ein Beitritt aus verkehrlichen und wirtschaftlichen Aspekten sinnvoll ist. Dann entscheiden allein die Kommunen.

Vor fünf Jahren war eine ähnliche Initiative in Oberfranken und der Oberpfalz größtenteils gescheitert, weil die Mitgliedschaft im VGN als zu kostspielig empfunden wurde. Nur die Landkreise Lichtenfels (2015) und Haßberge (2018) traten dem VGN bei. Verkehrsminister Hans Reichhart (CSU) hat aber nicht nur 2,5 Millionen Euro für die Grundlagenanalyse zugesagt. Der Freistaat stellt auch eine Förderung der Dauerkosten in Aussicht. Der VGN ist mit rund 15.800 Quadratkilometern flächenmäßig nach dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg der zweitgrößte Verkehrsverbund in Deutschland und der größte in Bayern. Aktuell sind keine Preiserhöhungen geplant.

Eine ähnliche Integration planen die Landkreise Bad Kissingen, Haßberge, Rhön-Grabfeld und Schweinfurt in den Verkehrsunternehmen-verbund Mainfranken (VVM). Der Landkreis Haßberge würde dann im Einzugsgebiet von zwei Verkehrsverbünden liegen. Für diese Grundlagen-ermittlungen für den VVM fließen weitere 1,2 Millionen Euro vom Freistaat.


Fahrplanwechsel: Das ändert sich in der Region


Ministerpräsident Markus Söder (CSU) kündigte an, den öffentlichen Nahverkehr auszubauen, mehr Linien und kürzere Takte anzubieten sowie ein neues Sicherheitskonzept für Fahrzeuge und Haltestellen zu entwickeln. Vor allem ländliche Räume müssten besser erschlossen werden. Zudem soll das Fahren mit Bahnen und Bussen günstiger werden. Eine erste Initiative dazu sei das 365-Euro-Jahresticket für Schüler und Azubis in Ballungsräumen.

Neue Züge im Einsatz

Mehr Züge für den Nahverkehr verspricht auch die Bayerische Eisenbahngesellschaft, die den Nahverkehr im Auftrag des Freistaats plant, finanziert und kontrolliert. So sollen mit dem aktuellen Fahrplanwechsel und in einer zweiten Stufe in zwei Jahren Taktlücken auf den Strecken Roth–Hilpoltstein, Wicklesgreuth– Windsbach, Neustadt/Aisch-Steinach und Nürnberg–Neuhaus geschlossen werden. Moderne Züge werden mit dem Fahrplanwechsel am 15. Dezember auch auf der Strecke der S 2 Roth-Altdorf verkehren. Zudem wird der letzte Zug von Pleinfeld nach Gunzenhausen eine halbe Stunde später losfahren.

Erst im zweiten Halbjahr 2020 sollen auch auf den Strecken der S 3 Nürnberg–Neumarkt, der S 4 Nürnberg–Dombühl und der S 5 Nürnberg–Allersberg neue Fahrzeuge der Bahn die Orte verbinden.

Außerdem hat der Aufsichtsrat der BEG beschlossen, den Nachtverkehr bei der S-Bahn Nürnberg für die Linien S1, S2, S3, S4 und die neue Linie S6 (Nürnberg–Neustadt/Aisch) perspektivisch am Wochenende auch nachts auszuweiten.

Pro Linienast soll es ab Dezember 2022 am Wochenende zwei zusätzliche Abfahrten gegen ein und zwei Uhr geben. Die letzten S-Bahnverbindungen ab Nürnberg Hbf. nach Erlangen, Hersbruck/l. Pegn. (S1), Roth (S2), Neumarkt (S3) und Ansbach (S4) sollen sogar erst nach 3 Uhr am frühen Morgen abfahren. Auf der S 1 startet auch in der Gegenrichtung ab Erlangen gegen 3 Uhr eine S-Bahn-Nachtverbindung über Fürth nach Nürnberg. "Wer am Wochenende Abendveranstaltungen in Nürnberg besucht, kann in Zukunft das Auto zu Hause lassen", so Verkehrsminister Reichhart.

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