Corona

Warum Tests in Nürnberger Apotheken begehrt sind

28.5.2021, 06:00 Uhr
Immer der Nase nach: Schnelltest im Nebenraum der Zabo-Apotheke mit Denise Harrer (li.) – ohne Schutzkleidung, da es sich um ein gestelltes Bild handelt. 

© Claudia Beyer Immer der Nase nach: Schnelltest im Nebenraum der Zabo-Apotheke mit Denise Harrer (li.) – ohne Schutzkleidung, da es sich um ein gestelltes Bild handelt. 

Anerkennend sagt ein Mann aus dem Viertel: "Es klappt bei keinem so problemlos wie bei Ihnen", der nach der Anmeldung weiter ins Corona-Testzimmer geht.

"Nur mit Termin!"

Vorbei an der Zabo-Apotheke führten ihn die roten Pfeile zum Nebeneingang. "Corona-Testzentrum – Nur mit Termin!" steht in großen Lettern auf dem Plakat an der Glastür. Den Flur entlang, zwei Treppen hoch und schon begegnet man Denise Harrer, deren Lächeln man unter der Maske erahnen kann. Die Nürnbergerin ist hier eigentlich als Kosmetikerin angestellt, nach einer Schulung sitzt sie nun im hauseigenen Testzentrum hinter einer Schutzscheibe am Empfang.

Wartezeiten gibt es so gut wie keine, der Ablauf klappt. Was nicht zuletzt daran liegt, dass die meisten ihre Datenschutzerklärung und Selbstauskunft bereits ausgefüllt und unterschrieben mitbringen. Knapp eine halbe Stunde später bekommt man das Testergebnis zugemailt – als schriftliches Zertifikat. Neu ist: "Seit dieser Woche kann das Ergebnis in die Corona-Warn-App übertragen werden", informiert Apothekerin Mira Müller-Schmid.

Wenige positive Ergebnisse

Anfangs habe es einige wenige positive Ergebnisse gegeben, die dann dem Gesundheitsamt gemeldet wurden. "Jetzt hatten wir lange schon keine mehr", berichtet Müller-Schmid. Gemeinsam mit ihrem Vater, dem Inhaber der Apotheke, organisiert sie das Testgeschehen.


Vor Nürnberger Kirchen stehen mobile Teststationen


Seit Ende März bietet die Apotheke in der Zerzabelshofer Hauptstraße den kostenlosen Service an, inzwischen an fünf Tagen die Woche, stets zwischen 8 und 12 Uhr. "Wir wollen den Menschen im Stadtteil die Möglichkeit bieten, sich vor Ort testen zu lassen", sagt Müller-Schmid. Die Nachfrage sei da. Sie lobt ihr Team, "das die zusätzlichen Aufgaben, Überstunden und auch Dienste an Feiertagen mitträgt". Einen Termin kann man auf der Homepage buchen, auch für mehrere Personen – bis zu sechs an der Zahl. Das wird vor allem von Familien genutzt.

Jetzt, wo auch in Nürnberg der Inzidenzwert unter 100 gesunken ist und Besuche im Biergarten, Freibad oder Kino mit einem negativen Testergebnis möglich sind, vermutet Müller-Schmidt, dass die Nachfrage weiter hoch sein wird. "Wir sind gerüstet und lassen uns überraschen."

Öffnungszeiten erweitert

Auch Daniel Sauer, Inhaber der Kugel Apotheke an der Sebalduskirche, hat die jüngsten Corona-Lockerungen im Blick und sein Testangebot weiter ausgebaut. Die Apotheke im Zentrum Nürnbergs bietet bisher von Montag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr kostenlose Schnelltests an – ab sofort auch samstags. Möglichst mit Termin, ansonsten sollte man Wartezeiten einplanen.

In der Kugel Apotheke finden Tests im großen Stil statt – zwischen 100 und 250 pro Tag. Dafür hat Sauer extra Räume angemietet und zusätzlich 21 Personen angestellt. Er begrüßt den digitalen Impfpass. Den Nachweis aus dem gelben Heft in den elektronischen Ausweis zu übertragen, kommt auf Hausärzte und Apotheker zu. Die Einführung ist für Juni geplant. Sauer betont: "Wir als Apotheke möchten unseren Teil zur Bewältigung der Pandemie beitragen – unabhängig davon, welche Vergütung es dafür gibt."

"Nachfrage ist hoch"

Margit Schlenk weiß als Sprecherin der Nürnberger Apotheken: "Seit wir testen, ist die Nachfrage hoch". Das Angebot sei niedrigschwellig – man könne zum Beispiel neben der Onlinebuchung auch telefonisch oder persönlich einen Termin vereinbaren. Über die Schnelltests sagt sie: "Die Zuverlässigkeit der Ergebnisse beträgt über 95 Prozent. Das heißt, sie sind sicher und präzise." Über 30 Apotheken im Stadtgebiet bieten diesen Service an. Eine Übersicht gibt es hier, sie wird ständig aktualisiert.

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