"Lagerzelt komplett übergelaufen"

Wasserschlacht bei Rock im Park: So geht es den Campern nach den ersten Unwettern

Tobi Lang und Andrea Beck

Redakteur

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4.6.2022, 16:06 Uhr
Vorbereitung ist alles: Viele Festivalbesucher hatten Regen-Ponchos dabei, um dem Wetter zu trotzen. 

© Stefan Hippel, NNZ Vorbereitung ist alles: Viele Festivalbesucher hatten Regen-Ponchos dabei, um dem Wetter zu trotzen. 

Für Nicole begann das Festival mit einem Dämpfer. "Unser Lagerzelt ist übergelaufen", sagt die junge Frau, die extra aus Düsseldorf für Rock im Park angereist ist. "Darin war unser Toilettenpapier, das ist jetzt futsch und das Bändchen für die Toilettenanlagen kosten zehn Euro."

Philipp aus Coburg ist für Wind und Wetter gewappnet. 

Philipp aus Coburg ist für Wind und Wetter gewappnet.  © Andrea Beck

Nicole wurde, wie so viele, von den Unwettern überrascht, die am Freitag über Nürnberg tobten. Platzregen, Gewitter, innerhalb kürzester Zeit stand das Festivalgelände an manchen Stellen unter Wasser. Davon will sich aber niemand die Laune vermiesen lassen. Nicole sagt nur: "Egal, wir stinken hier eh alle.“ So geht Festival.

Parkrocker sagt: "Das muss man eben aushalten"

Der Coburger Philipp hatte zwar eine deutlich kürzere Anreise, das Wetter traf aber auch ihn. "Vor drei Jahren wurde der Zeltplatz wegen des Regens evakuiert", sagt er. "Gestern waren wir zwar auch durchweicht, aber das muss man eben aushalten." Und Corinna aus Neumarkt, eine andere Parkrockerin, erklärt: "Wir hatten Regen-Ponchos. Unser Zelt hat durchgehalten und ich hab geschlafen, wie ein Stein."

Will sich vom Wetter die Stimmung nicht vermiesen lassen: Nicole aus Düsseldorf. 

Will sich vom Wetter die Stimmung nicht vermiesen lassen: Nicole aus Düsseldorf.  © Andrea Beck

Tatsächlich zog das Unwetter relativ folgenlos über Nürnberg hinweg. Am späten Abend zuckten Blitze, Donner hallte durch die Stadt - bei Rock im Park gab es aber keine nennenswerten Zwischenfälle.

Die Rettungskräfte hatten sich sogar für eine mögliche Evakuierung gewappnet. "Aufgrund der Unwetterlage in den Abend- und Nachtstunden wurden einsatztaktische Vorkehrungen getroffen und zusätzliche Schnelleinsatzgruppen auf dem Veranstaltungsgelände präventiv stationiert", erklärt Sohrab Taheri-Sohi, Sprecher der Hilfsorganisationen, die das Festival betreuen. Als sich die Wetterlage beruhigte, habe man das Zusatzkontingent aber schnell auflösen können.

Für zwischenzeitliche Unruhe sorgte auch eine Oberleitungsstörung an der S-Bahn - über Stunden stand der Verkehr zwischen dem Festivalgelände und dem Hauptbahnhof still. Noch in der Nacht konnte die Bahn die Probleme aber beheben.

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