Wegen Tennet: Nasser Ahmed sieht keinen Loyalitätskonflikt

9.4.2021, 16:17 Uhr
Nasser Ahmed, seit 2014 im Stadtrat, will neuer SPD-Chef in Nürnberg werden. Beruflich ist er bei dem Unternehmen Tennet beschäftigt. 

© Eduard Weigert Nasser Ahmed, seit 2014 im Stadtrat, will neuer SPD-Chef in Nürnberg werden. Beruflich ist er bei dem Unternehmen Tennet beschäftigt. 

Einen Loyalitätskonflikt zwischen Arbeitgeber und Partei sieht das Stadtratsmitglied gleichwohl nicht. Er sei bei diesem Thema der „völlig falsche Ansprechpartner“, sagt Ahmed, denn er habe weder beruflich noch politisch mit der sogenannten Juraleitung zu tun, die an ihrem umstrittensten Punkt zwischen Hallenbad und Kanal durch das Zentrum von Katzwang führen soll.

Für Bürgerbeteiligung zuständig

„Ich arbeite bei Tennet für ein ganz anderes Projekt, den Südostlink.“ Es gehe dabei um eine Windstromleitung, die von der Nordsee bis zur Isar geplant sei. Er selbst arbeite in der Oberpfalz und sei für Bürgerbeteiligung zuständig. „Ich spreche mit Landwirten darüber, wie die Leitung laufen soll.“ Beim Südostlink gehe es um Gleichstrom, bei der Juraleitung um Dreh- und Wechselstrom. „Das ist physikalisch ganz anders, ich habe da keinen Einblick.“

SPD hat andere Experten für das Thema

Auch aus der politischen Perspektive falle das Katzwanger Projekt nicht in seinen Themenbereich. „Ich bin verkehrs- und sportpolitischer Sprecher, für das Thema Juraleitung sind bei uns in der Fraktion Thorsten Brehm und Harald Dix zuständig.“

Brehm ist Fraktionschef und Stadtplanungsexperte; Dix betreut unter anderem den betroffenen Stadtteil Katzwang, während sich Ahmed um Gleißhammer und St. Peter kümmert.

"Ich bin Teamplayer"

Auch wenn der 32-Jährige zum neuen Vorsitzenden der Nürnberger SPD gewählt würde, sähe er das Thema Juraleitung bei anderen Kollegen besser aufgehoben. „Ich bin Teamplayer und vertraue da auch den Ortsvereinsvorsitzenden aus Katzwang oder Worzeldorf.“
Ahmed ist neben der Bundestagsabgeordneten Gabriela Heinrich einer von zwei Kandidaten für die Nachfolge des bisherigen Unterbezirksvorsitzenden Brehm.

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