"Weltweit einmalig": Rohbau des Zukunftsmuseums wächst

20.9.2018, 15:50 Uhr
In Nürnberg wird an der Zukunft gebaut: Ende 2022 soll das Zukunftsmuseum als  Außenstelle des Deutschen Museums in München stehen.

© Berny Meyer In Nürnberg wird an der Zukunft gebaut: Ende 2022 soll das Zukunftsmuseum als Außenstelle des Deutschen Museums in München stehen.

Ganz sicher gibt es am Eingang des Neubaus einen Parkplatz für Ufos, unterstreicht Projektleiter Andreas Gundelwein vom Deutschen Museum augenzwinkernd: "Wir wollen Gäste aus Nürnberg und der Region, aber auch aus aller Welt begrüßen. Und vielleicht sogar aus dem Weltraum." Wenn sich also Aliens im Zukunftsmuseum . umschauen wollen, haben sie schon einmal einen Parkplatz.

Doch Scherz beiseite: Der 27,6 Millionen Euro teure Museumsbau will seine Gäste zum Staunen und Nachdenken bringen: Wie sieht unsere Arbeits- und Freizeitwelt in wenigen Jahrzehnten aus? Können wir menschliche Organe züchten und Krankheiten durch Genveränderung beseitigen? Nutzen wir künftig verstärkt Lufttaxis, um die Verkehrsbelastung der Städte zu bewältigen?

Regenerative Energien und Weltraum

Um spannende Fragen wie diese kümmert sich das Zukunftsmuseum, dessen Medienpartner die Nürnberger Nachrichten sind. Das Haus beackert fünf Bereiche: Es geht um Aspekte der digitalen Zukunft, um medizinische Entwicklungen und um mögliche Mobilitätskonzepte. Außerdem thematisiert das elfköpfige Zukunftsmuseums-Team, wie die Erde eine steigende Weltbevölkerung verkraftet - mit Blick auf Ernährung und Nutzung von regenerativer Energien. Als fünften Bereich öffnet das Haus am Augustinerhof ein Fenster in den Weltraum: Gibt es weitere Paradiese in den Weiten des Weltalls?

Kuratorin Melanie Saverimuthu möchte spannende, technische Entwicklungen in ihrem Haus zeigen, die unseren Alltag in wenigen Jahrzehnten (eventuell) prägen: "Es gibt aber nicht nur eine Zukunft, sondern verschiedene Zukünfte. Wir wollen Trend und Entwicklungen aufgreifen."

Forum als Podium für Diskussionen

Doch es geht nicht ausschließlich um Faszination Technik. Die Ausstellungsmacher wollen ethische Fragen anstoßen, die der Besucher selbst beantworten muss: Welche Folgen haben technischen Innovationen, welche Werte vertreten wir Menschen im Umgang damit? Gerade der Bereich, der sich mit pränataler Diagnostik beschäftigt, könnte zu kontroversen Diskussionen führen.

Dafür soll das "Forum" im Zukunftsmuseum ein Podium bieten: Hier finden Vorträge und Diskussionen statt, die den Besuchern Impulse zum Weiterdenken mitgeben. Bis es soweit ist, vergehen noch zwei Jahre. Doch Projektleiter Andreas Gundelwein ist sicher: "Es entsteht etwas weltweit Einmaliges in Nürnberg." Hier wird konkret an der Zukunft gebaut.

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