"Haben uns totgespart"

Wieder Chaos am Nürnberger Airport? Mitarbeiter schlägt Alarm - und spricht von Sicherheitsrisiko

Tobi Lang

Redakteur

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27.1.2023, 05:55 Uhr
Die Kontrolleure an der Sicerheitsschleuse sind die letzte Instanz zwischen dem Passagier und dem Jet. 

© Arne Dedert, dpa Die Kontrolleure an der Sicerheitsschleuse sind die letzte Instanz zwischen dem Passagier und dem Jet. 

Ralf Deckert wirkt ausgebrannt. "Die menschliche und körperliche Grenze ist endgültig überschritten", sagt der Luftsicherheitsassistent am Nürnberger Airport, der aus Angst vor beruflichen Konsequenzen anonym bleiben möchte. Tag für Tag steht er an den Passagierkontrollen des Flughafens. "Die reine Bildschirmzeit am Scanner soll beispielsweise 20 Minuten betragen", sagt er. Oft werde die aber gestreckt. Auf 30 Minuten oder gar mehrere Stunden - und dann gehe es für die Angestellten ohne Pause zum Gepäck. "Mit Erholung hat das rein gar nichts zu tun. Das ist wirklich ein Sicherheitsrisiko."

"Wenn es so weiterläuft wie jetzt, saufen wir zu Ostern, spätestens aber im Sommer total ab", sagt Deckert. Er vermutet, dass bald viele Kollegen unter der Arbeitslast kapitulieren und kündigen werden. "Das Ganze droht zu kippen. Wir haben uns totgespart."

Wie es zu der Situation kommen konnte - und warum die verantwortliche Sicherheitsgesellschaft die Lage völlig anders einschätzt, lesen Sie im Hintergrundartikel auf NN.de.

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