Wilhelm-Hoegner-Preis für den "Straßenkreuzer"

9.11.2010, 00:00 Uhr
Wilhelm-Hoegner-Preis für den

© Hagen Gerullis

Den Preis hatte die Fraktion 1987 gestiftet, am 100. Geburtstag des Sozialdemokraten Wilhelm Hoegner, der von 1945 bis 1946 und von 1954 bis 1957 bayerischer Ministerpräsident war — der einzige, der nicht der CSU angehörte. Ausgezeichnet werden sollten „Persönlichkeiten, die sich in besonderer Weise um den Erhalt und die Sicherung der Freiheits- und Bürgerrechte verdient gemacht haben“.

Der Straßenkreuzer sowie die Zeitungen Biss (München) Donaustrudl (Regensburg) und Riss (Augsburg) werden, wie es zur Begründung heißt, in diesem Sinn für ihr „herausragendes und beispielhafte Engagement gegen Arbeitslosigkeit und Armut“ belohnt. Für die Blätter arbeiten Journalisten ehrenamtlich, verkauft werden sie von Menschen in sozialer Not.

Nicht nur das Geld zählt

Das Preisgeld von je 1000 Euro kann der Straßenkreuzer gut gebrauchen, sagte Chefredakteurin Ilse Weiß, etwa für die Straßenkreuzer-Uni oder auch, um einen weiteren Verkäufer fest anstellen zu können, aber es gehe nicht nur ums Geld. Die Auszeichnung sei auch eine Motivation, sich weiter für Menschen am Rand der Gesellschaft einzusetzen.

Die Straßenzeitungen stehen nun in einer Reihe mit Preisträgern wie Dieter Hildebrandt, Hildegard Hamm-Brücher, Hans-Jochen Vogel, Heinrich Albertz und Carl Amery — Menschen, sagt Ilse Weiß, die gradlinig ihren Weg gingen und gehen.

Die Preise werden am 25. November im Münchner Maximilianeum übergeben. Eingeladen sind alle Redakteure der Zeitungen — und die Verkäuferinnen und Verkäufer. „Da haben die Augen geleuchtet“, sagt Ilse Weiß, „alle wollen mitkommen.“