Wohnen und Gewerbe: Bauplan für Gelände am Ring steht

7.1.2020, 05:44 Uhr
Wohnen und Gewerbe: Bauplan für Gelände am Ring steht

© Foto: Michael Matejka

Aktuell trifft man in der Hintermayrstraße in Nürnberg hier auf ein Niemandsland – mit teils brachliegenden Parkflächen, leerstehenden Gebäuden, inklusive des verlassenen Gasthauses "El Torero", das jahrelang als gastronomische Attraktion im ersten Obergeschoss des Eckgebäudes galt.

Die Räume stehen leer. Und der Grund dafür ist ein Projekt für Wohnen und Gewerbe, das als Bauherr die HP Elfte Vermögensverwaltungs GmbH & Co. KG, Carl Schlenk Aktiengesellschaft in Bernau am Chiemsee realisieren will. Kürzlich sind im Baukunstbeirat die Pläne für die sogenannten "Schlenkhöfe" vorgestellt worden, die von den Münchener Büscher Architekten stammen.


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Bei der Stadt wurde bereits ein Vorbescheidsantrag eingereicht, der in der Verwaltung auf Wohlwollen gestoßen ist. Er habe immer gehofft, dass sich hier jemand findet, der das Areal in einem Zug bebaut, sagt Baureferent Daniel Ulrich. Die vorgesehene Lösung mit viel Wohnungsbau und drei Höfen sei "sehr fein".

Schwerpunkt auf "Studentisches Wohnen"

Ähnlich positiv lautete die Einschätzung des Baukunstbeirats, der von einem "Stück Stadtreparatur" sprach und das Gesamtkonzept positiv sieht. Etwa 30 Prozent der Baumasse soll gewerblich genutzt werden, was überwiegend entlang der Ringstraße der Fall sein soll – was sich mit Blick auf die viel frequentierte Ringstraße auch aufdrängt. Ansonsten soll der Schwerpunkt auf "Studentisches Wohnen" und kleinere Appartements für Berufsanfänger liegen, heißt es seitens des Bauherrn.

Wohnen und Gewerbe: Bauplan für Gelände am Ring steht

© Foto: Jo Seuß

Im Protokoll des Baukunstbeirats wird der "sensible Umgang mit den Restriktionen des Ortes" hervorgehoben. Das städtebauliche Konzept mit einem "abgestuften Schallschutzriegel zur Hintermayrstraße" und "drei hofbildenden Baukörpern" wird ausdrücklich gewürdigt. "So entstehen ruhige Innenhöfe mit einer guten Aufenthaltsqualität". Auch die Abstufung von sechs auf vier Geschosse wird gelobt.

Kritik an der Ecklösung

Einziger Kritikpunkt des Baukunstbeirats und des Baureferenten ist aber noch der Umgang mit einer Brandschutzwand, an der seit Herbst 2017 der Tiergartenverein mit einem großflächigen Bild des Künstlers Christian Rösner "Für Vielfalt in Nürnberg" wirbt.

Aus Rücksicht auf das Werk endet das Bauprojekt kurz vor der Mauer und verzichtet auf eine Eckbebauung. Angesichts der exponierten Lage gilt diese Lösung als "nicht überzeugend". Hier wird Nachbesserung gefordert – entweder mit der Integration des Bildes oder einer entsprechenden Verlegung.

Baureferent Daniel Ulrich hält einen Erhalt für "weniger wichtig". Über den weiteren Umgang damit soll nun gesprochen werden.

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