Neugründung

Förderverein für die Grundschulen Hammerbachtal

Andrea Pitsch

Redakteurin

E-Mail zur Autorenseite

26.12.2022, 13:00 Uhr
Mit dem Förderverein im Rücken sind künftig solche Aktionen wie die musikalische Projektwoche noch einfacher umsetzbar.

© A. Pitsch Mit dem Förderverein im Rücken sind künftig solche Aktionen wie die musikalische Projektwoche noch einfacher umsetzbar.

Ins Gespräch gebracht hat den Förderverein Schulleiterin Carola Kanne, die nun im vierten Jahr im Hammerbachtal ist. „Ich kenne das so von meiner vorigen Schule in Diepersdorf.“ Als es dann bei Besprechungen mit dem Elternbeirat immer wieder um Abrechnungsfragen ging, wuchs der Gedanke, dass Aktionen oder Anschaffungen mit einem Förderverein im Rücken einfacher und schneller möglich wären und man sich noch breiter aufstellen könnte: „Es geht um eine ideelle Unterstützung und das Mobilisieren von Geld passend zum pädagogischen Konzept der Schule“, erklären die beiden.

Das habe nichts damit zu tun, dass die Schulen in Offenhausen und Henfenfeld nicht von den Kommunen bestens und nach ihren Möglichkeiten unterstützt werden, betont Kanne: „Wir schauen immer gemeinsam, was möglich ist. Den Verein jetzt zu haben, das ist on top.“ Zugleich solle damit auch der Elternbeirat nicht in den Hintergrund gerückt werden. „Wir wollen diesen unterstützen und Finanzierungen klären“, erläutert Schütz und macht das an einem Beispiel klar: Der gelungene Spielenachmittag sei Idee des Elternbeirats gewesen, der ihn dann auch organisiert habe; der Förderverein würde bei sowas künftig das Geld bereit halten.

Denn der Elternbeirat habe keine Kasse und die Schule selbst dürfe solche Ausgaben nicht tätigen, legt Kanne dar. Ersterer sei „sozusagen ein Teil der Schule, der Förderverein eine zusätzliche Säule“. In dem können sich nämlich auch Menschen engagieren, die keine Kinder an den Schulen in Offenhausen oder Henfenfeld haben - im Gegensatz zum Elternbeirat.

„Mein Kind ist jetzt in der vierten Klasse, hat aber drei Jahre hier schon genossen“, begründet Schütz ihren Einsatz. „Sie ist ein echter Anschieber“, lobt Kanne. Und der war nach Corona auch nötig. Denn kurz vor der Pandemie lag das Konzept für eine Gründung in der Schublade. „Wir waren immer gut beraten vom Diepersdorfer Förderverein“, berichtet Schütz. Aber Corona ließ die Gründung nicht zu. „So konnten wir auch um keine Spenden bitten, weil wir ja keine Quittungen ausstellen konnten.“

In der Zwischenzeit seien frühere Mitstreiter wieder abgesprungen, weil die Kinder nicht mehr an der Grundschule sind, blickt Schütz zurück. Doch es fanden sich acht Gründungsmitglieder, die die angepasste Satzung absegneten und unter anderem Schütz zur Vorsitzenden wählten. „Das Finanzamt hat geprüft, ob wir gemeinnützig sind, der Notar hat die Satzung dann beglaubigt und alles ging direkt zum Amtsgericht“, erzählt Schütz. „Unsere Vorsitzende hatte gut zu tun“, wirft Kanne ein.

Nicole Schütz (links) und Carola Kanne haben die Gründung vorangetrieben.  

Nicole Schütz (links) und Carola Kanne haben die Gründung vorangetrieben.   © A. Pitsch

Und die musste „etwas schockiert“ feststellen, wie viel Geld es kostet, einen Verein zum Leben zu bringen: Notar, Gericht, Konto, Mitgliedschaft im Bundesverein der Fördervereine, Versicherungen. „Wenn wir eine Aktivität an der Schule machen, sind wir nicht über diese versichert“, hat Schütz gelernt. Also muss auch dafür nun Geld in die Kasse: „Wir haben allen Firmen im Hammerbachtal einen Spendenbrief geschickt“, sagt Schütz. Über die Klassen seien Mitgliedsanträge an die Eltern verteilt worden, so Kanne.

Für was die Einnahmen sonst noch dienen sollen, das wissen die beiden schon: Umgesetzt ist bereits eine Idee von Sabine Ratzel – schön designte Brotbeutel aus Stoff, um deren Anschaffung und Verkauf sich der Verein kümmert. Dann soll der Schulteich in Offenhausen pädagogisch hergerichtet werden und der Henfenfelder Pausenhof ein Hochstaudenbeet bekommen. Auch Sachspenden, wie Büchern für die beiden Büchereien, sind Schütz und ihre Kollegen gegenüber nicht abgeneigt. Sie überlegen zudem, kleine Kurse für die Schüler anzubieten: „Jeder, der den Kindern umsonst was beibringen möchte, kann sich melden“, wirbt Schütz für Engagierte. Die kleine Aufwandsentschädigung könne der Verein dann wieder investieren. „Da müssen wir ausprobieren und schauen, was die Mädchen und Jungs mögen.“

Klar ist Schütz, dass für solche Aktionen das Schulgebäude und eventuell die Lehrer nötig sind: „Es geht nur Hand in Hand.“ Dem stimmt Kanne zu; nur so könne Schule leben: „Genau dieses Miteinander brauchen unsere Kinder, damit sie gestärkt hier rausgehen.“

Kontakt zum Förderverein der Grundschulen im Hammerbachtal über die Website https://gs-hammerbachtal.de/ sowie per Mail an foerderverein@gs-hammerbachtal.de

Keine Kommentare