Milli Görüs Hersbruck backt türkische Pizza für Erdbebenopfer

Hersbruck - Sie haben schon viel getan, doch es war ihnen noch nicht genug, den Mitgliedern der türkischen Gemeinde Milli Görüs in Hersbruck. Also haben sie überlegt, was sie noch mache können. Zum Beispiel Lahmacun herstellen.

„Wir sind ja nur ein kleiner Verein“, erzählt Murat Gündoğan. Der hat jedoch seit dem ersten Tag der Erdbebenkatastrophe in der Türkei und in Syrien unermüdlich Spenden gesammelt - unter anderem beim Freitagsgebet, berichtet er. Nun haben die Gemeindemitglieder auch noch drei Wohnwagen befüllt und auf die Reise geschickt.

„Die waren in kurzer Zeit voll“, sagt Gündoğan nicht ohne Stolz in der Stimme. Reingepackt haben die IGMG-Mitglieder Kindersachen, Babynahrung, 50 Decken, Bettzeug, Arbeitswesten und vor Regen, Schnee und Matsch schützende Kleidung.

Aber auch das war den Frauen und Männern noch nicht genug. „Wir dachten, Essen geht ja immer.“ Und schon war die Idee geboren, Lahmacun für den guten Zweck zu verkaufen. Innerhalb weniger Tage stellte die Gemeinde die Aktion auf die Beine. „Trotz Arbeit und Schule haben es alle irgendwie möglich gemacht“, lobt Gündoğan.

Die Männer waren für den Einkauf zuständig, blickt er zurück. Dann haben sich sechs Frauen getroffen, um den Teig vorzubereiten. „Der muss nämlich ruhen.“ Am Verkaufstag selbst waren 28 Damen von sechs Uhr morgens bis zum Aufräumen im Einsatz. „Letzteres haben wieder die Männer übernommen.“

Über 2000 türkische Pizzen haben die Frauen hergestellt - und auf diese Weise 5500 Euro eingenommen. „Wir haben mit 2000 bis 3000 Euro gerechnet“, verrät Gündoğan überglücklich. Er freut sich vor allem, dass Menschen aus anderen Gemeinden und Ortschaften kamen. „Wenn die dann was machen, dann gehen wir natürlich auch hin.“ Alles für die Erdbebenopfer in der Heimat.