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Der geplante Sandabbau bei Röthenbach ist nicht raumverträglich, das sagt die Regierung von Mittelfranken. Doch die Bamberger Sand- und Kiesbaggerei gibt nicht auf und sucht nach neuen Wegen, an den Rohstoff zu kommen.
Eine Pressemitteilung, die Altdorf und Bürgermeister Martin Tabor jubeln lässt: Ein Sandabbau in dieser Dimension ist bei Röthenbach nicht raumverträglich. Einen Etappensieg nennt Tabor das Ergebnis in einer ersten Reaktion am Freitagnachmittag. Auch beim Bund Naturschutz und der Bürgerinitiative sorgt die Einschätzung für Freude. Hans-Dieter Pletz, stellvertretender Vorsitzender der BN-Ortsgruppe Altdorf/Winkelhaid und seit 2020 Mitglied des Altdorfer Stadtrats, zeigt sich begeistert vom Ergebnis der vergangenen Woche. Mit gemeinsamen Kräften hätte man es geschafft, das Ding vom Tisch zu bekommen. Aber Pletz geht auch davon aus, "dass wir noch etwas tun müssen".
Damit liegt er richtig, denn ein schnelles Ende für die Pläne der Bamberger Sand- und Kiesbaggerei ist nicht in Sicht. Fritz Dotterweich, Geschäftsführer des Familienunternehmens, sagt, dass jetzt eine andere Art und Weise der Umsetzung gefunden werden müsse. Wie diese aussehen soll, wisse er aber noch nicht. Eine Einigung zwischen Natur und Rohstoff suche er jetzt und will dafür Biologen einsetzen. Heißt das ein Abbau auf kleinerem Gebiet? Das könne er noch nicht beantworten, sagt Dotterweich. Er rechnet aber relativ kurzfristig mit einem neuen Plan. Dotterweich sagt auch, er wolle der Natur und dem Menschen nichts Böses. Doch der Rohstoff müsse irgendwo herkommen und diese Bedürfnisse müsse man vereinbar machen.
Neues Raumordnungsverfahren?
Dieses Argument kommt bei Pletz nicht an. Es sei eine einfache Art und Weise, die Natur auszubeuten. Man müsse mehr Kreativität aufbringen, um neue Stoffe für den Bau zu finden. Für Aaron Mühlendyck, einem der Sprecher der Bürgerinitiative "Nein zum Sandabbau bei Altdorf – Rettet den Röthenbacher Wald", stellt sich jetzt die Frage, ob die Firma Bamberger Sand- und Kiesbaggerei ihr Vorhaben komplett neu beantragen muss. Diese Frage kann auch die Regierung von Mittelfranken derzeit nicht beantworten, da ein neuer Antrag des Unternehmens noch nicht vorliegt. "Sollten veränderte Planungen vorgelegt werden, so ist über die Erforderlichkeit eines Raumordnungsverfahrens erneut zu entscheiden", sagt Martin Hartnagel, Pressesprecher der Regierung. Da das Raumordnungsverfahren nur ein Gutachten darstellt und noch nicht rechtsverbindlich ist, kann trotz fehlender Raumverträglichkeit - aber mit schlechten Chancen auf Erfolg - ein Antrag auf Genehmigung gestellt werden.
Mühlendyck ist sich aber sicher: "Wenn sie weitermachen, werden wir auch weitermachen." Pletz und er nennen nun das gleiche Ziel: das Vorbehaltsgebiet aus dem Regionalplan herauszunehmen. Dieser existiert seit 1988 und wird immer wieder kapitelweise aktualisiert. Für eine Änderung muss man beim regionalen Planungsverband sein Anliegen vortragen. Mühlendyck sieht die Chancen dafür mit dem Ergebnis des Raumordnungsverfahrens als gut an.
Unterstützung auch aus Nürnberg
Er kann sich auch nicht vorstellen, dass die Firma Bamberger Sand- und Kiesbaggerei mit neuen Plänen Erfolg haben könnte. An den Gegebenheiten würde sich seiner Ansicht nach nichts ändern: Die besonders interessante Grube C liege sehr nahe an der Bebauungsgrenze, der Bannwald ließe sich im Hinblick auf den Klimawandel nicht ausreichend wiederaufforsten und auch die Auswirkungen auf das Grundwasser blieben gleich. Gegner finden sich nicht nur in den anliegenden Städten und Gemeinden, auch die Stadt Nürnberg sieht den Abbau kritisch.Mühlendyck nannte den ersten Antrag des Unternehmens aus Geiselwind eine "Tür ins Gesicht-Technik". Die Firma wollte zuerst schauen, was geht, und ihr Angebot danach reduzieren. Mühlendyck könne sich aber nicht vorstellen, dass sie damit Erfolg haben, denn das erste Gutachten des Unternehmens sei bereits mangelhaft gewesen, rechtlich wie fachlich. Mit einer anderen Lösung, auf deren Suche Dotterweich gerade ist, wird sich die Bürgerinitiative nicht zufrieden geben. Denn laut Mühlendyck geht es darum, "gar keine Sandgrube" zuzulassen.
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