Kläranlage Hersbruck

So funktioniert die Reinigung der Abwässer

15.3.2023, 15:00 Uhr
Interessierte besuchen die Hersbrucker Kläranlage.

© Claudia Häffner Interessierte besuchen die Hersbrucker Kläranlage.

Der langjährige Leiter, Bernd Haas, führte die Gruppe, unter anderem mit den SPD-Stadträten Achim Stötzner, Stephan Krimm und Guido Schmidt durch das Werk und informierte über die Arbeit und Ausstattung der Anlage. Hier werden immerhin die Fäkalien von rund 28.000 Personen, auch aus umliegenden Kommunen, verarbeitet und fachgerecht entsorgt.

Die hilfreiche Schneckenpumpe, durch die das Abwasser in die Kläranlage geholt wird, sorgt dafür sorgt, dass sich keine Abfälle wie Feuchttücher und Binde verheddern. Außerdem berichtet der Chef von insgesamt fünf Mitarbeitern über die weitere mechanische Vorreinigung des Abwassers und die Trennung von dreierlei Schlämmen.

Von Eiprofil und Sonnentierchen

Staunend standen die Besucher vor dem riesigen Regenüberlaufbecken, das insgesamt bis zu einer Million Liter fassen kann und bei starkem Regen zum Einsatz kommt. Wissenswert war natürlich auch, dass in den Neubaugebieten und einzelnen Stadtteilen das Regenwasser und das Abwasser getrennt voneinander gesammelt und zur Kläranlage geleitet werden. Dabei sei es schade, dass manch historisch gut funktionierende Bauweise für unsere Kanäle nicht übernommen wurde, erklärte Haas, denn bei trockenem Wetter sei nicht nur der Durchmesser des Kanals wichtig.

Mit einem Kanal in Eiprofil-Bauweise sei weniger Wasser nötig, um das „ganze Material“ in die Kläranlage zu schwemmen. Der Prozess beginnt mit dem mechanischen Trennen und Reinigen des Abwassers mithilfe von Rechen und Sandfang. Danach wird der Schlamm vom Vorklärbecken in den Faulturm geleitet.

Mikroorganismen helfen zu reinigen

Das Wasser wird im Verlauf des Prozesses im biologischen Verfahren mithilfe von Mikroorganismen biologisch gereinigt. Die Sonnen- oder Glockentierchen „arbeiten“ im sogenannten Belebungsbecken, das mit Luft angereichert wird. Die chemische Fällung besorgt die letzte Stufe der Wasserreinigung, so Haas. In den Nachklärbecken ist das Wasser bereits klar und bereit, in die Pegnitz nahe der Kläranlage in Altensittenbach eingeleitet zu werden, führte Haas den Anwesenden weiter aus.

Natürlich nicht ohne letzte Kontrolle der Wassermenge und Beschaffenheit, was für die Arbeit von Haas und seinen Mitarbeitern höchste Priorität hat, betonte er. Deshalb werden im Labor regelmäßige Prüfungen und Kontrollen der Wasserqualität bei Eintritt und Austritt der Anlage vorgenommen.

Thema der Führung war unter anderem auch der Energiebedarf und die Energiegewinnung in der Kläranlage. Durch das beim Klärprozess entstehende Methangas können zwei Blockheizkraftwerke betrieben werden. Zusammen mit der Photovoltaik versorgt sich die Anlage zu ungefähr zwei Dritteln selbst mit Strom, was sich in Zukunft noch etwas steigern lässt, denn ein neuer Faulturm ist in Planung, verriet Haas.

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