Nürnberg wehrt sich erfolgreich gegen Gigaliner

29.11.2011, 12:15 Uhr
Nürnberg wehrt sich erfolgreich gegen Gigaliner

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„Nach aktuellem Sachstand haben wir uns mit Erfolg gewehrt“, freut sich Thorsten Brehm, stellvertretender SPD-Fraktionsvorsitzender im Stadtrat. „Auf unseren städtischen Straßen wird kein Gigaliner fahren. klare Nein wird bei der bayernweiten Versuchsplanung berücksichtigt“, erklärt er.

Im April 2011 hatte sich der Verkehrsausschuss der Stadt Nürnberg auf Antrag der SPD erstmals mit den Riesen-Lastern von 25 Metern Länge und 44 Tonnen Gewicht befasst. „Das Votum gegen die XXL-LKW war eindeutig. Zu lang, zu gefährlich und verkehrspolitisch unsinnig – so war der überwiegende Tenor der Stadträte “, erinnert sich Brehm. Über Parteigrenzen hinweg sprach man sich gegen den Modellversuch von Bundesminister Peter Ramsauer (CSU) zur Erprobung der Gigaliner aus. Als die Regierung von Mittelfranken bei der Stadtverwaltung die Eignung bestimmter Routen in Nürnberg abfragte, übermittelte Oberbürgermeister Ulrich Maly das ablehnende Votum der Stadträte.

Nach Informationen der Bayerischen Staatszeitung ist Nürnberg die einzige angtefragte Stadt in Bayern, die sich rechtzeitig mit dem umstrittenen Feldversuch auseinandergesetzt und dem umstrittenen Projekt einen Riegel vergeschoben hat. „Es bleibt zu hoffen, dass FDP und Union bei den Riesen-Lastern bundesweit einlenken. Sonst wird noch mehr Güterverkehr von der Schiene auf die Straße verlagert“, sagt der SPD-Stadtrat Thorsten Brehm.

Das Bundesverkehrsministerium hatte es den Ländern offen gestellt, an der auf fünf Jahre angelegten Testphase teilzunehmen. Bayern und sechs weitere Bundesländer hatten sich dazu bereiterklärt. Vom Frühjahr an sollen die Riesenlastwagen für zunächst fünf Jahre über deutsche Straßen rollen. Mehrere Länder sperren sich allerdings gegen den Test, an dem bis zu 400 Lang-Lkw teilnehmen. Diese können insgesamt nach Angaben von Wirtschaftsminister Martin Zeil (FDP) eine Gütermenge transportieren, für die 600 normale Lastwagen nötig wären. Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) erhofft sich von ihnen eine Verkehrsentlastung und weniger Spritverbrauch.

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