Deutschlands erstes Mentoring-Hotel in der Saaß?
19.02.2020, 21:55 UhrIm Gewerbegebiet Saaß soll auf einer Fläche von rund 30.000 Quadratmetern ein herausragendes Hotelprojekt verwirklicht werden. Die Ansiedlung von "auerplace" könnte laut Bauamt im nordwestlichen Bereich des Gebietes umgesetzt werden. Die Verwaltung empfahl dem Gremium, das Grundstück zu reservieren.
In der Sitzung präsentierten Hotelexpertin Andrea Aichinger, Unternehmer Tobias Weidinger, Therapeutin Miriam Glenk, Managerin Anja Michel sowie die lokale Unternehmerin Martina Meisel erstmals öffentlich ihr innovatives Hotel-Projekt. Das "auerplace" soll Deutschlands erstes Mentoring-Hotel werden. Ziel des Gründerteams ist es, mit einem innovativen Angebots-Portfolio sowie einzigartiger Architektur im Einklang mit der Natur im Gewerbegebiet Saaß eine Wohlfühloase zu schaffen. Neben den Bereichen Gastronomie, Wellness und Fitness sowie Tagungsmöglichkeiten liegt der Fokus von "auerplace" vor allem auf Mentoring und Coaching in den Bereichen persönliche Entwicklung, lebendige Wirtschaft und Hotellerie.
"Unsere Vision ist es, ein neues Denken in die Welt der Hotellerie und der Wirtschaft zu transportieren. Dabei soll der Fokus auf den Menschen mit all ihren Potenzialen liegen", so Andrea Aichinger, die jahrelang für eine Luxus-Hotelkette im Management tätig war. Ziel der Initiatoren ist es, ein Leuchtturm-Projekt für die gesamte Region zu schaffen.
Das Hotel soll für und in Zusammenarbeit mit der gesamten Region entstehen. Vom Angebot sollen daher neben Urlaubern, Wellness- und Business-Gästen auch vor allem die ansässigen Firmen und insbesondere die Bürger profitieren.
Ein weiteres Element, welches das "Wir-Gefühl" auf unternehmerischer Ebene unterstreichen soll, ist die Gesellschaftsform: "auerplace" wird eine treuhänderisch verwaltete Genossenschaft sein. Jeder Bürger kann Anteile am geplanten Hotelprojekt erwerben. Um den Interessenten das Vorhaben zu verdeutlichen, findet am 29. Februar um 19 Uhr in der Helmut-Ott-Halle eine Bürgerversammlung statt. Das Hotelprojekt wird an diesem Abend interaktiv vorgestellt, kündigen die Initiatoren an.
Das Gründerteam sieht im geplanten Projekt eine so genannte Win-Win-Situation für die Stadt Auerbach. Ausschlaggebend für die Idee sei auch die innovative Hotel-Konzeption gewesen. Ziel ist es, 65 bis 70 Arbeitsplätze zu generieren. Die Lage und die Verkehrsanbindung werden als Pluspunkte des "auerplace" bezeichnet. Die Finanzierung soll auf drei Säulen ermöglicht werden. Neben Investoren und einem Bankdarlehen möchte die Gruppe auch Genossenschaftsanteile verkaufen. Wenn alles gut geht und die Genehmigungen zeitnah erteilt werden, könnte noch im Herbst 2020 mit dem Bau begonnen werden. Der erste Abschnitt wäre voraussichtlich im Februar 2022 fertig, teilt Verena Lienhardt mit. Sie ist für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig.
100 Zimmer, Park und Teich
Wenn es nach den Vorstellungen der Planer und der Initiatoren geht, wird der gesamte Hotelkomplex auf einer Gesamtfläche von 30 000 Quadratmetern entstehen. Neben einem Hotel mit rund 100 Zimmern sind auch einige Chalets in einem großzügigen Park geplant. Herzstück des Hotelgeländes soll ein Teich werden, der über einen Steg begangen werden kann. Auch Gebäude für Wellness und Fitness sind vorgesehen. Um ausreichend Parkplätze zur Verfügung zu haben, liebäugeln die Initiatoren mit einer Tiefgarage mit Stellflächen für 100 Fahrzeuge. Aussagen zu den Gesamtkosten können aktuell noch nicht gemacht werden, erklärt Lienhardt.
Bürgermeister Joachim Neuß erklärte auf Nachfrage, dass die Initiatoren vor rund eineinhalb Jahren auf die Stadt zugekommen seien. "Seit dieser Zeit sprechen und projektieren wir miteinander." Die Nordbayerischen Nachrichten wollten wissen, ob der Flächennutzungsplan geändert werden muss. Dies sei nicht nötig, so der Rathauschef. Freilich sei ein Hotelbetrieb kein klassisches Gewerbe, aber er könne im Industriegebiet Saaß integriert werden. Das Gründerteam des "auerplace" kümmert sich um alle Aufgaben von der Projektierung bis zur Durchführung und den späteren Betrieb. Die Stadt hilft laut Neuß nur im Rahmen der klassischen Verwaltungstätigkeit, also im Rahmen der Flächenplanung, bei der Generierung von Zuschüssen und bei der Vermittlung von Kontakten. Die Chancen für das ambitionierte Projekt schätzt Joachim Neuß als sehr gut ein. Ein vergleichbares Projekt gebe es auch in einem größeren Umkreis nicht.
Keine Kommentare
Um selbst einen Kommentar abgeben zu können, müssen Sie sich einloggen oder sich vorher registrieren.
0/1000 Zeichen